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kikiii04

Posted on 24.8.2022

Es gibt wohl tausende Liebesromane, jede Geschichte ist anders - und doch kann man mit der Zeit in irgendeiner Form ein Muster darin erkennen. Das soll nicht heißen, dass ich diese Bücher dann weniger gerne lese. Ich freue mich einfach besonders, wenn ich so eine einzigartige Liebesgeschichte wie die von Joe und Jenna finde. Denn Joe verliebt sich in jemanden, in den er sich niemals verlieben dürfte. Er empfindet Gefühle für seine Zwillingsschwester, die nicht sein dürften. Und doch kann er nichts dagegen tun, dass er mit jedem weiteren Tag mehr empfindet. Dabei sollte er doch einfach nur für Jenna da sein. Sie beschützen. Zum Beispiel vor Mark, ihrem Freund, der ihr offenbar nicht guttut. Aber wie kann Joe Jenna helfen, sich in dieser toxischen Beziehung nicht selbst zu verlieren, wenn er ihre Nähe nicht ertragen kann und zugleich zu sehr genießt? Liebe zwischen Geschwistern war für mich ein völlig neues Thema in einem Buch. Ich war unglaublich gespannt darauf, wie Klara Robert die Thematik umsetzen würde und habe mir dabei wohl automatisch so meine Gedanken gemacht. Vielleicht aus diesem Grund hat mir letzten Endes etwas gefehlt. Ich habe ein wenig überlegt, was es wohl war, und ich glaube, es war tatsächlich die Handlung. Ein deutlich erkennbarer roter Faden von Anfang an. Ich hatte beim Lesen so ein wenig das Gefühl, dass die Geschichte gemächlich vor sich hin plätscherte und dabei zu lange zu ereignislos blieb. Die Thematik rund um Jenna war für meinen Geschmack ein wenig zu lang und einfach nicht so mein Thema. Ich verstehe, wieso die Autorin das Thema gewählt hat und darauf baut in gewisser Weise auch die weitere Handlung auf. Dennoch war es beim Lesen recht anstrengend, Jenna so lange in ihrer Naivheit und manipuliert zu beobachten. Natürlich ist das nur Geschmacksache. Joe dagegen hatte ich von Anfang an mehr ins Herz geschlossen. Er ist wie er ist, ehrlich und authentisch. Der Leser darf verfolgen, wie Joe langsam Gefühle entwickelt, und es wirkt beim Lesen völlig nachvollziehbar. Zugleich geht das alles wirklich langsam, weshalb dieses Buch eine Liebesgeschichte der sehr leisen Töne ist. Zu Beginn musste ich mich noch an den äußerst ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnen, denn die Geschichte wird tatsächlich von einem allwissenden Erzähler erzählt. Das ist etwas Neues in dem Genre und sicherlich eine Erfahrung, die man mal machen sollte. Mit der Zeit las es sich dann einfacher, wobei die Geschichte dennoch nicht zu denen zählte, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Erst zum Ende hin, da wurde es dann richtig spannend. Erwartungsgemäß war der Schluss unglaublich fies und hat mich sehr bewegt und getroffen. Daher würde ich nicht empfehlen, das Buch zu lesen, solange man den zweiten Band nicht bereits griffbereit hat ;) Fazit: DEAR SISTER – GEFANGENE GEFÜHLE hat mich weder enttäuscht, noch vollkommen überzeugt. Es ist nicht nur eine „nette Liebesgeschichte für zwischendurch“, aber auch nicht der nächste Pageturner. Ich bin froh das Buch gelesen zu haben, weil es definitiv einzigartig ist. Zu empfehlen ist der Roman, wenn man einfach mal eine ganz andere Geschichte über die Liebe lesen möchte. Man sollte sich auf das Thema Liebe zwischen Geschwistern einlassen können und wollen. Außerdem braucht man ein gewisses Maß an Geduld und sollte leise, sehr zarte Liebesgeschichten zu schätzen wissen. Wenn das alles passt, dann kann ich DEAR SISTER absolut empfehlen.

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