naraya
Lionel ist investigativer Journalist und er ist gut in seinem Job. Hauptsächlich beschäftigt er sich damit, Scharlatane auffliegen zu lassen – an Übernatürliches kann und will er nicht glauben. Eines Tages wird er dann von der mysteriösen Regina Dunkle kontaktiert. Die erteilt ihm den Auftrag, für sie ein verschollenes Manuskript von Edgar Allan Poe zu beschaffen; im Gegenzug wird sie ihm helfen, seine Vergangenheit für immer unter Verschluss zu halten. „Die Geister von New York“ ist der Auftakt einer Urban Fantasy-Reihe und Craig Schaefers erster Roman, der ins Deutsche übersetzt wurde, während im Englischen bereits mehr als 20 Romane vorliegen. In diesem ersten Band begleiten wir Lionel bei einem Auftrag, der sein ganzes Leben und das, woran er geglaubt hat, auf den Kopf stellen wird. Erzählt wird hauptsächlich aus seiner Perspektive, in der Er- und Vergangenheitsform; ab und zu steht aber auch Maggie im Fokus, eine Frau, die denselben Auftrag zu haben scheint, wie er selbst. Die Handlung nimmt von Anfang an schnell an Fahrt auf und erweist sich als Mix aus Agententhriller und fantastischem Roman, komplett mit Hexen, Geistern, Ghouls und weiteren übernatürlichen Wesen. Gemeinsam jagen Lionel und Maggie einen geheimnisvollen Mann mit unheimlich blauen Augen und kommen dabei dem Geheimnis um Lionels düstere Vergangenheit immer näher. Die Geschichte rund um das Poe-Manuskript dient dabei leider nur als Aufhänger der Handlung, der Autor und seine Werke spielen keine größere Rolle. Auch der Zugang zu den Protagonisten fiel mir nicht leicht. Maggies Identität ist in der Geschichte recht schnell klar und mit einigen Klischees ausgestattet. Auch Lionel präsentiert sich als starker Held, der sich quasi sofort in einer magischen Welt zurechtfindet, die er zuvor mit aller Macht verleugnet hat und darüber hinaus als Fels in der Brandung für Maggie, die ihn eigentlich in jeder Hinsicht in die Tasche steckt. Das Worldbuilding hingegen ist durchaus gelungen und macht Lust, tiefer in diese Welt einzutauchen. Fazit: Ein typischer erster Band mit einigen Schwächen, aber dennoch Potenzial