tintenwelten
Marie hat ihren Platz noch nicht gefunden. 21jährig hält sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und wohnt noch bei ihren Eltern. Als ihr genau das von ihrer garstigen Tante vorgeworfen wird, flüchtet sie sich ins Wochenendhaus der Familie, um ihre Gedanken zu ordnen und Pläne für die Zukunft zu machen. Diese gestalten sich schließlich ganz anders als gedacht, denn durch einige Ereignisse der etwas anderen Art wird ihr eine unbekannte Welt offenbart: die Märchenwelt scheint wirklich und wahrhaftig zu existieren! Und sie braucht Maries Hilfe. Wird es ihr gelingen, deren Zauber in unsere moderne und schnelllebige Welt hinauszutragen oder wird die Märchenwelt letztendlich doch untergehen? Ich liebe dieses Cover - es ist märchenhaft, rosarot, vielleicht etwas kitschig und naiv. Genau dies spiegelt sich auch im Buch und in der Protagonistin wieder: Marie tänzelt verträumt durchs Leben, ist stets freundlich, hilfsbereit und hat für ihre Mitmenschen immer ein Lächeln oder ein nettes Wort parat. Sie ist nahezu überall beliebt - außer bei ihrer Tante natürlich. Und dennoch quälen sie Selbstzweifel und Zukunftsängste. Auch die Bürde das Märchenland retten zu müssen, lastet schwer auf ihr. Dafür lässt sie aber doch einiges an Zeit verstreichen bevor sie überhaupt darüber nachdenkt aktiv zu handeln. Denn nur gute Laune zu verbreiten reicht da leider nicht. Zumal noch jemand anders einen Schatten auf ihre Mission wirft. Das Buch spielt in unserer realen Welt, das Märchenland kommt nur am Rande vor. Dennoch gibt es aber viele Fantasy-Elemente: Prinzessinnen, Zauberer, Einhörner, Piraten, Meerjungfrauen, Magie. Die genannten Prinzessinnen kennen wir aus Märchen, Büchern und Filmen. Ihre Namen wurden geändert, was mich manchmal etwas verwirrt hat. Diese Referenzen und die Idee an sich fand ich aber cool! Marie liebt es sich Geschichten auszudenken und diese zu erzählen. In ihrer kleinen Nachbarin Ella hat sie eine begeisterte Zuhörerin gefunden. Die Dreijährige ist zuckersüß und lehrt nicht nur Marie die Welt wieder aus den Augen eines Kindes zu sehen. Fantasie und der Zauber des Augenblicks können den Alltag so viel schöner, farbenfroher und leichter machen. „Es wird einmal“ zieht Leser:innen aller Altersgruppen auf fluffig leichte Art und Weise in seinen Bann und bereichert mit schönen Botschaften und hübschen Illustrationen. Dennoch spielen auch ernste Themen eine Rolle: Verlust, Trauer, Einsamkeit, Selbstzweifel und Zukunftsängste. Ein gelungener Mix.