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Daggy

Posted on 23.8.2022

Meret Oppenheim kommt aus einem kleinen Ort nahe der Schweizer Grenze. Ihre in der Schweiz lebende Großmutter, die selbst Kinderbücher illustriert, unterstützt ihre Enkelin in ihrem Bestreben als Künstlerin in Paris zu leben. Die zwanzigjährige Arzttochter fährt mit einer Freundin nach Paris und gerät in den Freundeskreis surrealistischer Künstler, die sich regelmäßig in einem Café trifft. Sie selbst lebt in einem kleinen Apartment, das sie hauptsächlich als Atelier nutzt. Noch bekommt sie eine finanzielle Unterstützung ihres Vaters. Erst als sie sich entscheidet sich nackt fotografieren zu lassen, droht der Vater damit, dass sie in eine Anstalt gehöre und so steht sie erstmal auf eigenen Beinen. Was für sie aber auch Freiheit bedeutet. Sie muss nicht mehr den Malkurs besuchen und kann eigene Ideen verwirklichen. Da ich beim Lesen feststellen musste, dass ich kaum etwas über die Kunst und Künstler*innen dieser Epoche weiß, war dieses Buch für mich wie das Eintauchen in einen andere Welt. Das Paris der 1930er Jahre war lebensfroh und experimentierfreudig und Meret stand damit die Welt offen. Wenn es auch schwere Zeiten für die junge Frau gab, so hat sie sich letztendlich mit ihrem „Frühstück im Pelz“ einen Namen gemacht und sich gegen bekannt Namen wie Max Ernst, Picasso und Salvatore Dali behauptet. Ich habe das Buch trotz seiner 500 Seiten in einem Rutsch gelesen und ich war fasziniert, wie die Autorin den Alltag dieser Künstlerin so anschaulich und spannend zu erzählen, dass ich mich keine Seite gelangweilt habe. Zudem habe ich die Namen und Kunstwerke immer wieder googlen müssen und dadurch habe ich viel gelernt, ohne, dass ich es bemerkt habe. Besser kann ein Buch nicht sein.

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