trinschen
Mit Mathilda ging es für mich mal wieder lesend nach Nordfriesland und ich habe mich gleich nach den ersten Seiten wohl gefühlt. Die Beschreibungen des Dorfes und der Bewohner haben mich stark an ein kleines Dorf in Dithmarschen erinnert, in dem ich während meiner Kindheit viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht habe. Den Inhalt des Buches für andere zusammenzufassen ist gar nicht so leicht, denn irgendwie ist alles miteinander verwoben: Es geht um Familie und Familiengeheimnisse, Drogenhandel, ein geplantes Neubaugebiet und Mathildas großen Wunsch, dass alle in ihrer Familie glücklich sind und das im Dorf Frieden herrscht. Der Weg dahin kommt nicht ohne Tote aus (aber das angenehm unblutig) und am Ende fällt nur dem Bestatter auf, dass eine bestimmte Person an jedem Tatort zugegen ist... Es gab Momente, an denen ich mir eine Personenübersicht gewünscht habe, denn zwischenzeitlich hatte ich schon wieder vergessen, in welchem verwandtschaftlichen Verhältnis der eine oder andere Protagonist zueinander steht. Auf dem Dorf spielt das durchaus eine große Rolle! Dora Heldt schreibt wunderbar lockerflockig, mit viel Augenzwinkern und Lokalkolorit. Ihre Protagonisten sind zum Teil etwas überzeichnet, trotzdem bilden sie zusammen eine tolle Truppe, die ich auch gerne noch länger begleitet hätte.
