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Christin

Posted on 22.8.2022

Die Leser:innen werden direkt in die Geschichte geworfen und mit einer Situation konfrontiert, die die restliche Handlung auslöst. Dies war aber sehr geschickt gelöst und so brauchte ich nicht lange, um mich zurecht zu finden. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen. Er ist dynamisch, aber feinfühlig genug, um den einzelnen Momenten trotzdem genug Zeit und Raum zu lassen, damit sie sich entfalten können. Die Themen Tennis und Kunst sind sehr gut recherchiert, glaubhaft umgesetzt und toll in die Handlung eingebunden. Was für mich aber das Besondere an diesem Buch ausmacht, ist das Thema toxische Beziehung. Besonders zu Beginn gibt es nicht nur eine unangenehme Szene, wo ich mich als Leserin am liebsten aus dem Raum verzogen hätte. Denn die Beziehung zwischen der Protagonistin Anne und ihrem Mann lässt sich wirklich als toxisch bezeichnen. Mein größter Kritikpunkt ist das Ende. Es ist sehr offen und mir ehrlich gesagt zu offen. Manche zusätzlichen Szenen hätte ich mir gewünscht. Aber so bleibt definitiv genug Potential für eine Fortsetzung. Die Protagonistin Anne war sehr sympathisch. Am Anfang wirkte sie ein wenig naiv, aber schnell merkte ich, dass ihr Charakter komplexer ist, als man auf den ersten Moment vermutet. Ihre Stärke entwickelt sich Seite für Seite und ich mochte ihre Entwicklung sehr gerne. Auch Leo war ein sehr gut ausgearbeiteter Charakter. Er wirkt einerseits wie ein Teenager, hat in anderen Szenen aber auch sehr reife, erwachsene Momente. Er wurde seinem Alter entsprechend authentisch kreiert. Feinfühliger Schreibstil und eine starke Protagonistin. 4,5/5 ⭐

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