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kimvi

Posted on 21.8.2022

Cecily kann ihr Glück kaum fassen, denn der berühmte Bergsteiger Charles McVeigh, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle vierzehn Achttausender innerhalb eines Jahres zu besteigen, hat ausgerechnet sie dazu auserkoren, ihn als erste Journalistin zu interviewen, wenn er den letzten Gipfel bestiegen hat. Die Sache hat nur einen Haken: Cecily muss ihn auf seiner letzten Tour begleiten und selbst den Manaslu erklimmen. Bereits im Basislager kommt es zu einem tragischen Unfall. Dennoch macht sich die Gruppe auf den Weg und stellt sich der Herausforderung. Doch schon bald hat Cecily das Gefühl, dass der Berg nicht die größte Gefahr für ihr Leben darstellt... Der Thriller beginnt mit einem Prolog, in dem Cecily in großer Gefahr zu schweben scheint. Man erfährt jedoch nicht, vor wem sie auf der Flucht ist. Dadurch wird das Interesse an der Handlung sofort geweckt. Im Zentrum des Geschehens steht die Journalistin Cecily. Außerdem gibt es immer wieder Einschübe, in denen man die Entwürfe lesen kann, die Cecily für ihren Blog verfasst.  Es gelingt der Autorin vom ersten Moment an hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so detailliert zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Das liegt sicher auch daran, dass Amy McCulloch den Aufstieg auf den Manaslu selbst bewältigt hat und deshalb weiß, wovon sie schreibt. Man erfährt einiges von den Risiken, Gefahren und Vorbereitungen, die mit diesem Aufstieg verbunden sind. Die Autorin lässt diese Informationen allerdings so lebendig in die Handlung einfließen, dass man gebannt dem Geschehen folgt und sich dazu die entsprechenden Bilder vorstellt.   Die Protagonisten wirken ebenfalls sehr authentisch. Man hat sie beim Lesen vor Augen und kann sich deshalb ganz auf die Handlung einlassen. Die Atmosphäre ist vom ersten Moment an angespannt, da man im Prolog bereits erfährt, in welche Gefahr Cecily gerät. Gemeinsam mit ihr versucht man herauszufinden, wer für die tragischen Todesfälle, die als Unfälle eingestuft werden, verantwortlich ist. Doch schon bald weiß man nicht mehr, wem man glauben oder vertrauen kann. Die Spannung baut sich eher gemächlich auf. Allerdings wird man dafür mit den authentischen Beschreibungen der einzelnen Expeditionsabschnitte entschädigt, die eindrucksvoll beschrieben werden. Zum Ende hin steigt die Spannung stetig an. Man mag das Buch dann kaum noch aus der Hand legen.  Ein Thriller, der zwar etwas gemächlich startet, dann aber durch eine bedrohliche Atmosphäre und eindrucksvolle Beschreibungen überzeugt.

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