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renee

Posted on 19.8.2022

Freundschaft Dieses Buch ist ein Blick in eine fremde Welt. Und schon damit ist dieses Buch ein Gewinn. Dieses Buch ist ein Blick auf drei Frauen in Nigeria, auf ihr Leben und die getroffenen Entscheidungen, ein Blick auf eine Freundschaft. Und gleichzeitig auch ein Blick auf drei unterschiedliche Frauen. Zwei Yoruba und eine Haussa. Drei Frauen aus unterschiedlichen Gegenden dieses Vielvölkerstaats. Funmi kommt aus Port Harcourt am Nigerdelta im Süden des Landes, Enitan kommt aus Abeokuta nördlich von Lagos im Südwesten von Nigeria und Zainab kommt aus Kaduna im trockenen Norden von Nigeria. Zwei Christinnen und eine Muslima. Alle drei treffen sich beim Studium in der Universität von Zaria nördlich von Kaduna in den 80er Jahren, bringen kulturelle, ethnische, ethische, finanzielle und theologische Unterschiede mit und nähern sich dennoch an. Das Buch blickt in zwei Lesesträngen einmal auf die 80er Jahre, auf das Kennenlernen der drei Frauen und dann blickt das Buch auf das Jahr 2015 und zeigt, wohin es die drei Freundinnen verschlagen hat. In diesen Betrachtungen ermöglicht "Freundin bleibst du immer" einen Blick in eine vollkommen andere Welt, eine gewisse Kritik schwingt in den Zeilen mit, dennoch hat diese Sicht in eine fremde Welt einen eher unterhaltenden Aspekt. Vieles wird nur angeschnitten und angedeutet, ist zu kurz für eine intensivere Betrachtung der Charaktere, was etwas schade ist. Dennoch ermöglicht dieses Buch ein Erhaschen einer fremden Welt, zeigt die patriarchale Denke des westafrikanischen Kulturraumes, zeigt aber gleichzeitig auch eine langsame Veränderung, eine sehr langsame Veränderung. Aber auch bei uns hat eine Veränderung gerade in den Frauenrechten eine nicht so lange Tradition und wenn in Nigeria ein muslimischer Haussa-Vater seine Tochter zum Studieren schickt, ist dies sicher von einer größeren Bedeutung als eine Studierende in unseren Breiten. Ebenso wie die Studentenproteste in den 80ern in Zaria sicher anders zu bewerten sind. Ich hätte diese eher 20 Jahre später gesehen. Auch dies zeigt eine Veränderung. Interessant fand ich auch die sozialen Jahre, die von den Studierenden zu leisten sind, in anderen Gegenden des Landes, was ein Zusammenwachsen der über 250 Ethnien in Nigeria bewirken könnte, bewirken sollte und dadurch vielleicht die Konflikte beendet, die die Boko Haram ja jetzt wieder befeuert. Insgesamt betrachtet habe ich "Freundin bleibst du immer" sehr gern gelesen, fand es größtenteils recht unterhaltsam, aber auch lehrreich.

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