Maya Rottenmeier
Die Story ist kurzweilig! Um was es geht: Penny hat kein Glück in der Liebe und erkennt sie auch nicht, wenn sie direkt von ihr geküsst wird. Um ans Ziel zu kommen, küsst sie noch weitere Frösche und läuft dabei Gefahr, ihren wahren Froschkönig für immer zu verlieren. Ich lerne eine neue Autorin kennen: Für mich ist es das erste Buch von Williams und die Story erinnert an Bridget Jones, denn sie ist genauso britisch und turbulent angelegt, was ich absolut genial finde. Im Zentrum stehen die Britin Penny, die seit fünf Jahren ohne Beziehung ist, und der Italiener Francesco sowie einige tragende Nebenfiguren. Penny ist eine Protagonistin, die mich spaltet. Auf der einen Seite nimmt sie mich für sich ein, aber auf der anderen stößt sie mich vor den Kopf. Sie hat vor einigen Jahren eine Brustkrebserkrankung durchgestanden, was eindeutig Spuren bei ihr hinterlassen hat. Dieser Punkt wird von Williams prima herausgearbeitet, was ich total wichtig finde. Francesco ist ein durch und durch liebenswerter Charakter, mit dem man Spaß hat und gerne auf Tuchfühlung geht. Während Penny von Selbstzweifeln geplagt wird, nähert sie sich Francesco an. Und diese Begegnungen sind gespickt mit Humor, Pannen und jeder Menge britischen Charme. Alles könnte so schön sein, wenn den beiden nicht das Leben dazwischen käme, denn Penny muss sich um den Pub ihres erkrankten Onkel kümmern und London verlassen. So mogeln sich zwei weitere Figuren in die Seiten, die sich um Penny bemühen und einiges auf den Kopf stellen. Ich erfahre dabei alles aus der Sicht des personalen Erzählers. Oh Penny: Es gibt Szenen im Buch, da will ich Penny gerne wachrütteln, weil sie so blind ist, nicht das Wesentliche zu sehen, aber ich darf nicht vorschnell urteilen, denn sie hat immer noch mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Was nicht meinen Geschmack trifft: Der personale Erzähler springt überwiegend zwischen den Figuren hin und her, so das ich meistens bei beiden Protagonisten bin, was mich beim Lesen anstrengt. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und generell ist mir der Erzählstil in der Geschichte zu passiv. Es gefällt mir nicht, wenn mehrere Männer um eine Frau eine Rolle spielen. Mein Fazit: „Der schönste Zufall meines Lebens“ ist ein kurzweiliger Roman, den ich jedem empfehle, der britische Romance mit ordentlich Turbulenzen in den Seiten liebt. Der Geschichte liegt ein ernstes Thema zugrunde, dennoch dominiert es nicht, sondern fließt eher still hindurch und setzt dabei wichtige Akzente. Die Grundidee sowie die Umsetzung treffen nicht zu hundert Prozent meinen Geschmack, aber als Verfilmung wäre das Buch ein absoluter TV-Tipp. Ich habe jede Menge Kopfkino beim Lesen, obwohl der Funke nie völlig überspringt. Von mir erhält „Der schönste Zufall meines Lebens“ 3 ereignisreiche Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Eine wichtige Message aus dem Buch ist: Denke immer daran, regelmäßig deine Brüste abzutasten. Das kann ich nur unterschreiben.