ginnykatze
„Es herrscht aber nicht seit Jahren Krieg in dieser Stadt.“ Die junge Bäckerin Josephine Thielemann führt zusammen mit ihrem Onkel eine kleine Bäckerei in Hamburg. Alles könnte so schön sein, aber die Franzosen haben die Stadt besetzt und um genug Zutaten beschaffen zu können, müssen die beiden Bäcker nicht immer den legalen Weg wählen. Im Jahr 1812 lebt es sich nicht so einfach in dieser Stadt. Fritz Thielemann möchte nach Altona übersiedeln, aber Josephine ist nicht bereit ihr zu Hause zu verlassen. Fritz erlaubt es nur unter einer Bedingung: Josephine muss sich mit dem Postboten Christian Schulte verloben und ihn so bald als möglich ehelichen. Unter den Kunden von Thielmanns Backhus sind nicht nur Hamburger, auch die Franzosen kommen gern in den kleinen Laden. So auch Pépin Sabatier und immer hat er einen dummen Spruch auf den Lippen. Eine Tür kennt er anscheinend nicht, denn er spaziert immer durchs Fenster herein. Er und Josephine lernen sich immer besser kennen und dann erzählt Pépin, dass er aus einer Bäckerfamilie stammt. Er schwärmt immer wieder vom französischen Gebäck und dann backen die beiden zusammen. Was dabei herauskommt ist fantastisch, köstlich und ein Gaumengenuss, den es heute noch gibt. Fazit: Die Autorin Rebekka Eder schreibt mit „Der Duft von Zimt“ einen historischen Roman, der mich sofort mit in das frühe Hamburg nimmt und die Zeit der Besatzung, des Hungers und der Not. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig lesbar. Ihre ausführlichen Beschreibungen der Umgebung und der Geschehnisse zaubern mir Bilder vor Augen. Auch die lebhaften Erzählungen über die Backteilchen sind so gelungen, dass ich den Geruch von Zimt in meiner Nase habe. Alle Charaktere sind gut ausgesucht und wunderbar in Szene gesetzt. Ich mochte sie alle und vor allem Philibert habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Rebekka Eder erzählt aber nicht nur die schönen Dinge, sondern auch von der Armut, dem Hunger, der Kälte und dem furchtbaren Sterben in Hamburg. Kapitel 18: „Hermann war einfach untergegangen, lautlos und spurlos, wie ein Löffel voll Zucker in warmer Milch.“ Die wahren historischen Begebenheiten hat die Autorin geschickt mit fiktiven Erzählungen vermischt und so einen wunderbaren Roman geschrieben. Ich habe das Buch gern gelesen und kann hier nur eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne vergeben.