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bluetenzeilen

Posted on 17.8.2022

"Vielleicht möchte ich das schräge Mädchen aus der schrägen Stadt gern näher kennenlernen." Inhalt: Manchmal musst du erst etwas verlieren, um die Liebe zu finden Obwohl Megan ihre Familie und vor allem ihre Adoptivschwester Mia liebt, wünscht sie sich nichts sehnlicher, als endlich ihre leiblichen Eltern ausfindig zu machen. Deren letzte Spur hat Megan vor einigen Jahren nach Belmont Bay geführt, und sie hat sich in die idyllische kleine Stadt verliebt – auch, weil sie sich ihren Wurzeln dort näher fühlt. Als Leo in Belmont Bay auftaucht, ist er für Megan zunächst vor allem eines: eine neue Chance, das Geheimnis um ihre Eltern doch noch zu lüften. Ihre Nachforschungen stellen Leo und Megan jedoch vor ungeahnte Konflikte, und schon bald sind sie hin- und hergerissen zwischen Liebe und Verrat. Meinung: Justine Pust schreibt einfühlsame Cosy Romance mit unheimlich wichtigen Themen! Vielleicht zunächst ein paar Worte zu dem hübschen Cover. Ich liebe einfach die Farben sowie das Design mit der Blume in Kombination mit der Schrift richtig gerne. Zudem passt es sich optisch ideal an Band eins an. Die kleinen goldenen Sprenkel ergänzen das Cover ideal und greifen sich in der Buchgestaltung selbst auch noch einmal auf. Insgesamt meiner Meinung nach ein traumhaft schönes Cover, sodass ich mir den Roman auch nur aus diesem Grund gekauft hätte. Mit diesem Buch entführt uns Justine Pust erneut in die Kleinstadt Belmont Bay. Auf den ersten Blick wirkte alles sehr harmonisch, doch wie das oftmals der Fall ist, werden natürlich unheimlich wichtige Themen angesprochen. In diesem Punkt möchte ich betonen, dass meine Meinung rein gar nichts mit dem jeweiligen Thema zu tun hat, denn diese waren wirklich ergreifend und unheimlich bedeutsam. Ich fand diese so wichtig und sehr gelungen und authentisch umgesetzt, sodass ich die Zusammenhänge als "nicht betroffene Person" auch gut nachvollziehen konnte. Megan ist auf der Suche nach ihren Wurzeln und vielleicht auch ein kleines bisschen nach sich selbst. In diesem Moment, in dem sich alles ändern könnte, wendete sich die Geschichte und ein spannender Twist folgte. Dabei war Megan eine offene Protagonistin, die doch keine Menschen an sich heranlässt und sich viel eher vor ihnen verschließt. Und genau dieser Aspekt wirkte authentisch, auch wenn ich ihn während des Lesens manchmal nicht hundertprozentig nachvollziehen konnte. Denn dann wirkte die Protagonistin irgendwie nicht ganz greifbar. Obwohl alles vor ihren Augen liegt, kann sie es nicht sehen. Sie wehrt jegliche Versuche ab. Natürlich, weil sie in der Vergangenheit in diesem Punkt oft verletzt wurde, aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass Megan all das doch nicht übersehen kann. Leo hingegen ist ein Charakter, der manchmal mürrisch und ehrlich zugleich ist. Er sagt Megan genau, was er sich wünscht und vorstellt, lässt ihr aber auch den Raum, den sie braucht. Ich fand es großartig, dass er offen kommuniziert, das für ihn mehr nur mit Liebe möglich ist. Gleichzeitig mag er seinen Job nicht wirklich und findet in Balmont Bay so eine Leidenschaft und etwas, an das er sich klammern kann, weil es ihn mehr glücklich macht, als all die Aufträge seines Vaters anzunehmen. Ihre Liebesgeschichte ging keinesfalls schnell. Und das ist auch vollkommen in Ordnung, denn jede Beziehung ist unterschiedlich. Nur konnte ich manchmal schwer die Chemie zwischen ihnen greifen. Von Anfang an war dort ihre gegenseitige Anziehung, aber dann passierte sehr lange nichts und es war für mich leider ein ziemliches hin und her, einfach auch durch Megan begründet, die sich nicht ganz öffnen konnte. Wie gesagt, das ist normal bei dem was sie erlebt hat. Die Handlung hatte Spannung, war mitreißend und besonders. Genauso wie Justine Pust Schreibstil, der mich wieder einmal voll und ganz überzeugen konnte. Sie schreibt sehr einfühlsam und an manchen Stellen total poetisch, sodass ich mir sofort das eine oder andere Zitat herausgeschrieben habe. - Ab hier Spoiler- Nur ein wesentlicher Aspekt machte für mich in der Handlung eher weniger Sinn. Weil einfach hingenommen wurde, das Megan ihren Vater gefunden hat und dieser sich auch der Verantwortung bewusst war. Aber die beiden wussten das irgendwie sofort und da gab es keinen Vaterschaftstest oder ähnliches. Gleichzeitig war die Verbindung zu Leo und seinem Vater dann auch sehr zufällig gewählt und meiner Meinung nach nicht ganz authentisch. Aber auch das ist okay, denn die Handlung hat mich trotzdem mitreißen und bewegen können. Insgesamt eine tolle Geschichte, mit unheimlich wichtigen Themen und einer Suche nach den Eltern, bei der Megan irgendwie sich selbst findet! Ich freue mich schon jetzt sehr auf den dritten Teil.

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