mabuerele
„...Jetzt, wo wir mit der Schule fertig sind, könnten wir das Leben in vollen Zügen genießen. […] Aber wenn es Krieg gibt, dann ist es Essig damit. Und diese Gelegenheit kommt nie wieder. Selbst wenn wir lebend aus dem Krieg zurückkommen, diese schönsten Jahre unseres Lebens sind für uns auf immer und ewig verloren...“ Sonny legt schon 1939 den Finger in die Wunde. Während die anderen im Freundes- und Familienkreis sich für den Krieg aussprechen, sieht Sonny weitet. Der Autor hat ein her leises Buch über die ersten Jahre im Krieg geschrieben. Deutlich wird, wie schnell sich das Leben ändert. Der Schriftstil ist ruhig und teilweise sachlich. Die Personen werden gut charakterisiert. Da ist Margherita. Sie ist 13 Jahre alt und geht auf ein Internat. Ihr Bruder Gino und seine drei Freunde spielen auch in ihrem Leben eine besondere Rolle. Zu den freunden gehört Danny. Der Älteste einer jüdischen Familie wurde von seinen Eltern zu Verwandten nach Großbritannien geschickt. Abi, seine Cousine, ist Margheritas beste Freunde. Die ersten Folgen des Krieges sind die Verpflichtung zu Verdunklung und Übungen zum Umgang mit der Gasmaske. Im Internat ändert sich erst einmal nicht viel, außer dass es im Tee keinen Zucker mehr gibt. Hier gibt es anfangs einen Rückblick auf das vergangene Schuljahr. Dadurch wird klar, wer warum mit Wem nicht kann. Auch nach den Ferien geht es mit gegenseitigen Reibereien weiter. „...Mit heftig schlagenden Herzen müssten wir unsere Missetaten bekennen und stünden dann wie begossene Pudel vor unserer Lehrerin, ängstlich auf das Urteil wartend...“ Die Jungen sind älter. Gino lässt sich als Pilot ausbilden. Danny trifft es als deutschen Juden besonders hart. Er gilt als Feind. Schnell wechselnde Handlungsorte zeigen, wie das Kriegsgeschehen das Leben jedes einzelnen beeinflusst. Dabei werden auch militärische Verteidigungsstrategie aufgezeigt, die mir bisher unbekannt waren. Vielfältige Gespräche belegen, wie die Protagonisten zu der Entwicklung stehen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.