trinschen
„Dumm gelaufen“ war eine spannende Lesereise in das New York der achtziger Jahre: Mickey ist ein ganz normaler Junge, der in einem Fischladen jobbt, sich um seinen kranken Vater kümmert, Zukunftspläne hat und sich zum ersten Mal so richtig verliebt. Und dann trifft er eine falsche Entscheidung und sein komplettes Leben ändert sich... Ich habe ein bisschen gebraucht, um mit dem Schreibstil von Jason Starr zurecht zu kommen. Es gibt viele Beschreibungen, ein bisschen Slang, er lässt viele Bilder im Kopf entstehen. New York in den Achtzigern bedeutet auch immer noch Themen wie Vorurteile und Gewalt gegenüber People of Color. Je weiter ich mit dem Buch gekommen bin, desto faszinierender wurde es dabei zuzusehen, wie Mickey immer tiefer in einem Sumpf versinkt, in den ihn eine falsche Entscheidung getrieben hat. Eine Entscheidung führt zur nächsten und am Ende kommt alles so, wie es logischerweise kommen muss – und womit ich am Anfang nicht gerechnet habe. Nach einen etwas zähen Start war das definitiv eine spannende Leseerfahrung, eine so gut gelungene ethische und zwischenmenschliche Dekonstruktion eines Protagonisten ist mir bisher selten über den Weg gelaufen.