Buchstabenfestival
Diese Geschichte lässt mich etwas ratlos zurück. Wie soll ich sie einschätzen? Was war eigentlich der Kern der Geschichte? Ich weiß es nicht. Phasenweise hat mich die Geschichte überrollt, teilweise gut amüsiert und dann wieder schockiert. Es war ein Auf und Ab und manchmal schwer zu lesen und zu ertragen. Immer wieder hatte ich den Drang Debbie bei der Hand zu nehmen und sie aus ihrem familiären Dunstkreis herauszuziehen. Ihr die Möglichkeit zum Luft holen, Durchatmen zu geben. Die Autorin mutet ihrer jungen Protagonistin einiges zu. Die älteren Familienmitglieder, die eigentlich den kühlen Kopf und die Verantwortung haben sollten, kamen dieser Verantwortung nur schwer nach oder wälzten sie gleich ganz ab. Debbie muss mit ihren Problemen meistens allein klar kommen (schafft sie nur begrenzt), sie muss sich um die Mutter kümmern und hat zudem noch einen kauzigen Onkel, der ihr nur manchmal hilfreich zur Seite steht. Ein Todesfall sorgt für die Eskalation bei der Mutter und weiterem Gefühlschaos bei Debbie. Debbie schwimmt in diesem Buch, für mich hatte sie kaum einen sicheren Stand. Zwischen Alkoholabstürzen, Parties, Jungs abschleppen (ohne Sex), ganz viel Unsicherheiten und noch weniger Aufklärung sowie wenig Struktur im restlichen Leben kämpft sie sich durch. Ihr Humor ist bissig, sarkastisch und phasenweise auch traurig bis zynisch. Ich bin ehrlich, ich mochte die Geschichte nicht wirklich. Für mich hat die Autorin auch etwas zu viel gewollt. Ich glaube, dass die Geschichte mit 2-3 "Baustellen" gut geworden wäre. So wirkte sie etwas überfrachtet und zu chaotisch. Debbie ging leider durch die Mutter, den Onkel und die anderen Charaktere etwas unter. Schade.