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xana

Posted on 11.8.2022

Isidor erzählt eine berührende Geschichte nicht nur eines, sondern mehrerer jüdischer Leben. Die Geschichte wird erzählt von einem Nachfahren von "Onkel" Isidor, der es in Wien zu Reichtum und Ansehen gebracht hat. Isidor ist zwar der Hauptcharakter, allerdings erfährt man als Leser auch Details aus den Leben seiner Verwandten und Freunde. Diese erfahren unterschiedliche Schicksale, die durch ihre zumeist jüdische Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus ebenso tragisch ausfallen, wie man es auch befürchtet. Der Schreibstil des Buchs ist gemächlich und beinahe nüchtern. Der Aufbau des Buchs ist zwar mehr oder weniger chronologisch, jedoch machen die Ausweichungen auf andere Lebenslinien dem Lesefluss hin und wieder zu schaffen. Insgesamt ist die Geschichte berührend und durchaus lesenswert, jedoch fehlt mir gewissermaßen der tiefere Sinn dahinter. Dass es eine Menge tragischer Schicksale zur Nazizeit gab, sollte jedem bewusst sein. Die Geschichte ist an der Stelle also nicht außergewöhnlich, was eben sehr traurig ist. Dadurch gewinnt man als Leser aber eben auch nur einen Eindruck, aber keine neue Erkenntnis.

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