Callie Wonderwood
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und ich war super neugierig auf das Buch. Ezlyn wächst als Todesseherin in einem Tempel auf, bis zu dem Tag, ab dem sie für einen Lord arbeiten muss und für diesen und seine Gefolgschaft Voraussagen treffen soll. Für sie ist das eine große Veränderung von nun an einem Lord zu dienen und ihre Freundinnen nie wieder zu sehen. Und vor allem hat sie immer im Hinterkopf, dass sie bald dem Schattenkrieger begegnen könnte, der sie töten wird. Dieser ist ausgerechnet auch am Hof ihres Lords angestellt und Ezlyn lebt in ständiger Angst vor ihm. Ich fand es spannend zu lesen, wie sie sich am Schloss einlebt, Voraussagen treffen muss und ungewollt Dorian öfters über den Weg läuft. Zitat : "Ich hätte ihn unter Tausenden wiedererkannt. Jeder einzelne seiner Gesichtszüge hatte sich in mein Gedächnis gebrannt." Als Protagonistin war mir Ezlyn von Beginn an sehr sympathisch mit ihrer Art. Mir hat es richtig gut gefallen, dass sie extra den Umgang mit einem Schwert erlernt hat, um ihrem eigenen Tod zu verhindern. Sie ist nicht tatenlos, sondern kämpferisch und mutig. Nur leider hat sie im Laufe der Geschichte ein paar unkluge, leichtsinnige und unvernünftige Entscheidungen getroffen. Zunächst weiß man über den Schattenkrieger Dorian nur wenig, durch seine Fähigkeit nur mit der Berührung seiner Hände jemanden zu töten, wirkt er furchteinflößend und unnahbar. Er ist schwer zu durchschauen, auch wenn ich dann nach einer gewissen Weile, eine klare Vermutung zu ihm hatte. Malachi war ein sehr vielschichtiger und interessanter Charakter. Reagiert unerwartet, zeigt sich nett, aber man weiß nicht so ganz, ob man ihm trauen kann. Überzeugend gemacht war die Grund-Idee mit den Todesseherinnen, die ein unterwürfiges und nicht selbstbestimmtes Leben haben, nach ihrer Zeit im Orden einfach an Lords verkauft werden und dies als ihr Schicksal akzeptieren müssen. Keine Chance zu entscheiden, wie sie leben wollen, sondern werden wie ein Werkzeug benutzt. Zitat : "Unsere Waffe war nicht das Schwert, sondern unsere besondere Gabe, in die Zukunft blicken zu können. Aber in diesem Augenblick, da sich der Mond hinter den Wolken hervorschob und die Klinge meines Kurzschwertes im Licht glitzerte, war ich mir sicher, dass die sich täuschten." Die Liebesgeschichte und deren Entwicklung zwischen den beiden mochte ich einerseits total gerne, aber gleichzeitig konnte ich gegen Ende Ezlyns Gedanken und Handlungen nicht immer nachvollziehen und ein paar Gewisse Worte kamen viel zu früh. Insgesamt hat mir die Handlung gut gefallen, besonders wenn es actionreiche Szenen gab. Flüssig, fesselnd und angenehm war der Schreibstil zu der Autorin zu lesen und ich hatte schöne Lesestunden mit dem Buch. Ich würde es toll finden, wenn es einen Folgeband geben würde. Fazit : Mir hat das Buch richtig gut gefallen, nur ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört.