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dajobama

Posted on 30.7.2022

Ambivalenz – Amelie Nothomb Dieses Büchlein hat gerade mal 128 Seiten und ist typisch Nothomb. So sehr ich ihren knappen lakonischen Schreibstil auch mag, hier hat mir doch hin und wieder etwas gefehlt. Das Kennenlernen und die Ehe von Claude und Dominique sind gelinde gesagt – seltsam. Beide scheinen ihre Macken zu haben – echte Gefühle sind nicht wahrnehmbar. Die beiden haben eine Tochter Epicene, die weitaus mehr Durchblick zu haben scheint, als ihre Eltern. Beschrieben wird die Entstehung und die Auflösung einer toxischen Ehe. Ich schreibe „beschrieben“, weil ich es so empfunden habe. Mir persönlich haben bei diesem Werk die Gefühle, die Möglichkeit sich mit den Figuren zu identifizieren, gefehlt. Es gibt Intrigen und Verrat – im Prinzip wird jedoch die Auflösung bereits im Prolog verraten. So wirkliche Spannung kommt also nicht auf. Amelie Nothomb hat einen tollen Schreibstil. Sie legt den Finger direkt in die Wunde, erzählt schnörkellos und erzählt viel mit wenigen Worten. Womit sie mich mit anderen ihrer Werke absolut begeistern konnte, hat mich hier leider kaum berührt. Nichtsdestotrotz sind es interessante Charaktere, die die Autorin hier entworfen hat. Nur kann sie ihnen auf nur 128 Seiten leider nicht gerecht werden. 3 Sterne.

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