Chief Propaganda Officer
Ronja Bellingrodt hat im Bayerischen Wald ein Anwesen geerbt und nichts Besseres zu tun gehabt, als darauf einen Bogenparcours zu bauen. Das ist so lange cool, bis sie und ihre mit ihr Gassi gehende Katze eines Tages über ihren Nachbarn Anton stolpern, der ziemlich tot und mit einem Pfeil im Auge da herumliegt. Das macht sich für in Bayern lebende junge Preußin so gar nicht gut im Lebenslauf. Als dann auch noch ein Kommissar auftaucht, der sie verdächtigt, bleibt Ronja nichts anderes übrig, als sich selbst auf Tätersuche zu machen. Dabei wird sie von einer skurrilen Dorfgemeinschaft und ihrer maulenden (oder mauzenden?) Katze tatkräftig unterstützt - obwohl die Dörfler eigentlich auch nichts dagegen gehabt hätten, wenn sie Anton ... na ja. Das mit dem Pfeil im Auge halt. Seit den letzten Eberhofer-Krimis bin ich eigentlich so ziemlich raus aus Bayern-Regionalkrimis, um ehrlich zu sein. Aber hier haben mich schon das witzige Bild mit der Katze und der Klappentext gereizt: Wann gab es schon jemals einen Cosy Crime mit Bogen, Charme und Katze? Und ich muss sagen: Ich wurde nicht enttäuscht. Hier bekommt man einen so kurzweiligen, witzigen und auch dank der Katze namens Katze (Kitten) niedlichen Krimi vorgesetzt, der mit Lokalkolorit punktet und Dialekt verwendet, der zu "Regional" passt, nicht zu viel ist und dennoch die Eigenheiten der Charaktere unterstreicht. Ich wurde tatsächlich von Seite eins an abgeholt und habe mich bis zum Schluss prächtig amüsiert.