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gletscherwoelfchen

Posted on 26.7.2022

Europa im Jahr 2036: Eine verheerende Seuche hat die Menschheit drastisch minimiert. Die Hinterbliebenen haben mit Hunger, Kälte, Menschenhändlern, Vergewaltigern und Zombies zu kämpfen. So auch die junge Stella, welche sich unter erbärmlichsten Bedingungen durchkämpft. Stets hat sie ihr Ziel, den Mythos eines Ortes, an dem all diese Probleme nicht mehr existieren, vor Augen. Doch schnell stellt Stella fest, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Denn manchmal gibt es Gefährlicheres und Grausameres als Zombies.... An dieses Buch herangegangen bin ich mit der Erwartung, auf eine vollkommen zerstörte Welt zu treffen, in welcher hinter jeder Ecke ein Zombie lauert, die Protagonistin immer die Angst im Nacken sitzen, selbst zu solch einem Wesen zu werden. Letztendlich war "Stella 2036" dann doch ein wenig anders, aber keineswegs schlechter als erhofft. Dieser Thriller thematisiert vor allem den Umgang des Individuums mit der neuen Bedrohung und arbeitet zwischenmenschliche Beziehungen sowie Problematik heraus. Zwar kommen die Untoten ab und zu auch vor, allerdings rücken sie mit der Zeit eher in den Hintergrund. Nichtsdestotrotz bleibt die Spannungskurve stets erhalten. Wenn es nicht die Zombies sind, die dafür Sorge tragen, dass die Nerven des Lesers zum Zerreißen gespannt sind, dann sind es Stellas Mitmenschen oder die Frage, wie und ob sie den nächsten Tag überleben wird. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches mich so sehr eingenommen hat! Ich kann mir allerdings vorstellen, dass dies nicht jedem Leser zusagt. Doch vor allem der folgende Punkt ist der Grund, weshalb ich "Stella" nicht uneingeschränkt empfehlen möchte: Das Buch thematisiert einige potentiell triggernde Inhalte, worunter unter anderem (sexueller) Missbrauch, Sklaverei und Menschenhandel sowie Gewalt gegenüber und das Töten von Tieren und Menschen zählen. In dem Roman gibt es leider keine Triggerwarnung, weswegen ich in meiner Rezension noch einmal explizit darauf hinweisen möchte. "Stella 2036" ist an vielen Stellen eine raue, ruppige und schonungslose Lektüre, die mit Bedacht ausgewählt werden sollte. Wer nicht auf der Suche nach leichter Kost ist, diese trillernden Inhalte verarbeiten kann und Dystopien, Zombies und packende Handlungen mag, sollte sich diesen Roman meiner Meinung nach näher ansehen. 5/5 Sterne

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