Rebecca
Rezension: „Heimkehr nach Whale Island“ von Miriam Covi Schon das Cover dieses Buches versprüht regelrecht eine idyllische Atmosphäre. Abgebildet ist ein kleines Stückchen Küste, an der linksseitig ein kleines Haus mit angeschlossenem Leuchtturm erbaut wurde. Davor und rechtsseitig kann man auf das weite Meer hinausschauen, umgeben von kleinen Felsen. Im Hintergrund kann man am Horizont einen dezenten Sonnenauf- oder -untergang beobachten, während in der rechten oberen Ecke drei Möwen umherfliegen. „Heimkehr nach Whale Island“ klingt für mich nach einer Geschichte voller Überraschungen und Geheimnis – mit einem ganz dezent romantischen Anklang. Mir haben sich einige Fragen gestellt: Warum ist derjenige von Zuhause weg? Ist etwas passiert oder einfach aus einer Lust und Laune heraus? Was für ein Kontrast erwartet einen auf der kleinen Insel bei Heimkehr? Ich konnte mir noch nicht ganz einen Reim auf den Inhalt dieser Geschichte machen, bin aber definitiv neugierig geblieben. Charaktere Greta Lorenz ist Rezeptionsangestellte eines Hotels einer großen luxuriösen Kette und hat fast ihr ganzes Leben in solchen verbracht. Ihre Eltern waren immer in dem ein oder anderen Hotel angestellt, haben oft die Jobs gewechselt, mussten deshalb regelmäßig umziehen und so hatte Greta nie wirklich ein richtiges Zuhause. Dafür hat sie mit ihren 34 Jahren schon unglaublich viel von der Welt gesehen, was nicht jeder in dem Alter von sich behaupten kann. Greta ist pfiffig und intelligent, ihr Kleidungsstil zwar etwas streng, aber das trägt ihr keine negativen Sympathiepunkte ein. Aktuell läuft ihr Scheidungsverfahren und auf Whale Island findet sie Stück für Stück wieder zu sich selbst zurück. Duncan Sommerset ist Manager eines Luxushotels, gefühlsmäßig ein absoluter Eisblock und absolut unnahbar. Passend dazu ist er mit einer regelrechten Eisprinzessin verheiratet, äußerst streng zu seinen Mitarbeitern und hat seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seiner Familie. Vor 13 Jahren ist er von Zuhause fortgegangen, hat seine Eltern und seine zwei Brüder hinter sich gelassen und wollte die Karriereleiter erklimmen – was ihm durchaus gelungen ist. Als er nun auf seine Heimatinsel Whale Island zurückkehrt, hat er stark mit der Vergangenheit zu kämpfen und muss sich dringend über einiges klar werden. Schreibstil und Handlung Für mich war „Heimkehr nach Whale Island“ die erste Geschichte von Autorin Miriam Covi. Nachdem ich den ersten Schock über die Dicke des Buches überwunden hatte, konnte ich aber wunderbar in ihren locker-leichten und überaus flüssigen Schreibstil abtauchen. Obwohl mich die Vielzahl an verschiedenen Gefühlen regelrecht mitgerissen und für sich einnehmen konnte, bin ich doch nicht immer so schnell vorangekommen, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Seitenzahl hat mich beim Lesen wirklich ziemlich gehemmt und das obwohl mir der bunte Mix von Romantik, ein bisschen Prickeln, tiefer Trauer, einem großen Verlust, tiefsitzender Angst und brodelnder Wut ansonsten sehr gut gefallen hat. Ein Großteil der Geschichte ist rein aus Gretas Sicht geschrieben, während Duncan nur sehr unregelmäßig einen Erzählanteil erhalten hat. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Ausgeglichenheit gewünscht, denn ich denke auch Duncans Gedanken und Gefühle intensiver erleben zu können wäre ein kleines Highlight gewesen. Inhaltlich gesehen barg die kleine Insel ein absolut traumhaftes Setting mit unglaublich herzlichen Inselbewohnern, sympathischen Nebencharakteren und eine überaus entspannte Atmosphäre. Ich hätte durchaus Interesse an einem kleinen Urlaub auf Whale Island. Die drei Bände der „Whale Island“-Reihe erzählen die Geschichte von drei Brüdern und vereinen gleichzeitig jeweils eine Liebesgeschichte mit der allgemeinen Familiengeschichte der Familie Cameron. Die großen Gefühle der Geschichte waren für mich absolut nachvollziehbar und ebenso auch greifbar, wie man es sich für einen Liebesroman nur wünschen kann – großes Lob an dieser Stelle! Ein kleines Manko ist für mich allerdings gewesen, dass das, was ich eigentlich für die Haupthandlung der Geschichte gehalten habe, etwas zu kurz gekommen ist. Auch wurde einige ernstere Themen entweder nur angeschnitten oder zu einseitig und oberflächlich behandelt, was ich etwas schade fand. Hingegen spannend hat die Geschichte auf jeden Fall die mysteriös wirkende fahrende Bibliothekarin Rae gemacht – von der ich auch nach Beenden der Geschichte immer noch fasziniert bin. Insgesamt hatte „Heimkehr nach Whale Island“ für mich eindeutig mehr positive als negative Aspekte. Ich gebe mein Bestes meine Angst vor der Seitenzahl zu überwinden und auch den zweiten Teil zu lesen, denn auch auf Aidens Geschichte freue ich mich eigentlich ziemlich sehr. Fazit Ein idyllisches Setting, sympathische und liebevolle Charaktere – zum Wohlfühlen schön! ♥ Einzig die Seitenanzahl und der stellenweise Leerlauf sind etwas abschreckend. Aber ansonsten freue ich mich definitiv auf den zweiten Band der Reihe. 😊 Bewertung: 4 von 5 Sternen