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test_lr

Posted on 20.7.2022

"Superman" Pastor Tim Cover: ----------- Das Titelbild ist passend gewählt mit dem Meer und dem Radar im Vordergrund und macht neugierig. Inhalt: ----------- Kalifornien im Jahre 2045: An der Golden Gate Bridge mehren sich nächtliche Beobachtungen von unbekannten Lichtphänomenen. Die Vermutungen reichen von Schiffswracks über U-Boote aus dem 2. Weltkrieg bis hin zur Alien-Invasion. Zur näheren Klärung wird eine Taskforce gegründet, bei der Pastor Tim beteiligt wird. Mein Eindruck: ----------- Die Beschreibung klang geheimnisvoll und es reizte mich zum einen, einen Thriller mit christlichem Hintergrund zu lesen, bei dem ein Pastor als Ermittler im Mittelpunkt steht. Auch die Idee, dass die Handlung im Amerika in naher Zukunft stattfindet, fand ich spannend. Leider konnte man Letzteres nicht von diesem Thriller behaupten, sofern man von einem solchen überhaupt sprechen kann Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. In kurzen, knappen Sätzen wird das Geschehen beschrieben. Die Kapitel sind extrem kurz gehalten, teilweise nur eine bis wenige Seiten lang. Alles wird im Präsens beschrieben, was einerseits dazu führt, dass man sich dem Beschriebenen näher fühlt, andererseits wird durch den oberflächlichen Beschreibungsstil eine Distanz aufgebaut. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich vermutet, dass das Buch von einem Schreibanfänger geschrieben wurde. Die wichtigsten Ideen werden skizziert, aber es wir nicht in die Tiefe gegangen. Die Handlung ist sehr oberflächlich wiedergegeben, die Protagonisten recht eindimensional beschrieben. Ich konnte in keinem Augenblick wirklich mitfühlen, geschweige denn die Emotionen der Handelnden nachvollziehen. Man bekommt schnell eine Ahnung, was hinter dem Ganzen steckt und nicht mal der Showdown am Ende ist so ausgeschmückt, dass ich auch nur an einer Stelle mitfiebern konnte. Es ging alles zu glatt und zu einfach vonstatten. Obwohl Pastor Tim sich selbst bescheiden als "Zwischenpastor" bezeichnet, der nur als Werkzeug des Herrn dient, so macht er hier doch Widerwillen die Figur eines "Superman". An einer Stelle wird er auch als solcher von einer Angestellten des Flughafens bezeichnet. Er kennt viele Leute, hat immer den richtigen Gedanken, alle springen sofort für ihn ein, er bekommt auch gleich einen Termin bei der Präsidentin und selbst das Pentagon ordnet schließlich seine Ziele seiner Idee unter. Nebenbei bekehrt er noch Leute mit ein paar harschen Worten und traut auch noch ein Pärchen. Und die Liebesgeschichte dieses Pärchens, die mit dem Fall an sich nicht wirklich was zu tun hat, wird hier immer wieder ausgewalzt. Mal abgesehen davon, dass ich auch hier die Emotionen nicht spüren konnte, so nervten mich die vielen "Ich liebe Dich"-"Ich dich auch" irgendwann einfach. Ich habe an vielen Stellen nur quergelesen. Es könnten gerne auch Liebesgeschichten am Rande bei Thrillern oder Krimis auftauchen, aber bitte nicht so platt und unglaubwürdig. Ich habe bereits einige andere Krimis mit christlichem Hintergrund gelesen, die deutlich cleverer konstruiert waren und bei denen die christlichen Aspekte nicht so plump und fast mit dem Holzhammer eingebaut wurden, wie es hier der Fall ist. Last but not least vergebe ich aber trotzdem noch zwei Sterne, weil ich einige Zukunftsszenarien sehr interessant fand und auch betreffend der Technik von U-Booten habe ich einiges dazu gelernt. Und die Abschlussrede, die Pastor Tim im TV abliefert, hat mich etwas mit ihm versöhnt. Von solchen Stellen hätte es gerne mehr geben können. Fazit: ----------- Gute Idee leider schwach umgesetzt, hölzerne Charaktere und oberflächlicher Schreibstil

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