sbs
Bücher über Bücher sind bei bibliophilen Leuten natürlich immer willkommen, so war dieses Buch auch ein Must-have, denn eine abenteuerliche Reise durch die Geschichte des Buches – ganz ehrlich, da konnte ich nicht widerstehen. Es beginnt schon spannend im alten Griechenland mit Buchjägern und der Bedeutung der Bücher als Statussymbol. Erklärungen zu Papyrus, Pergament, Schriftsysteme und so vieles mehr folgen - viel zu viel und viel zu umfangreich, um hier auch nur einen Bruchteil wiederzugeben. Was ich jedoch richtig gelungen fand, sind die Bezüge von der Antike in die Neuzeit. Interessant auch die Entstehung des Kugelschreibers und so vielem mehr. Auch autobiografische Züge sind im Buch enthalten und auch wenn sie nicht immer voranbringen, so passt es einfach zum Plauderstil, den die Autorin immer wieder einmal anschlägt und somit auch dafür sorgt, dass es nicht allzu trocken wird. An diesem Buch habe ich eine gefühlte Ewigkeit gelesen. Normal ist das ja kein gutes Zeichen, aber hier ist es nicht ganz so dramatisch, denn das Buch ist einfach nur extrem umfangreich und auch inhaltlich teils fordernd (wenn man mal wieder von einem Zeitsprung überrascht wird, der Schreibstil ist an sich durchgängig gut, leicht verständlich), sodass man nicht einfach mal so 100 Seiten und mehr an einem Stück liest. Die Zeitreise ist mehrheitlich spannend, man merkt dem Buch im positiven Sinne an, dass die Autorin sehr viel recherchiert hat. Neben den Griechen sind auch die alten Römer zentral - als altem Lateiner war mir das natürlich ein wenig näher. Und dennoch habe ich auch Kritik, denn manches hätte deutlich straffer sein können, mit mehr Struktur, weniger Wiederholungen und ich hatte aufgrund des Titels schon etwas andere Erwartungen – in Summe hat mich aber nichts davon extrem gestört, sodass ich nur einen Stern abziehe. Man muss schon einiges an Interesse mitbringen, auch an der Antike, um mit diesem Buch warmzuwerden. Dazu benötigt man noch einiges an Durchhaltevermögen, aber es lohnt sich.