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mabuerele

Posted on 16.7.2022

„...Es kam aus Gott selbst, denn Gott, unser Schöpfer, ist Licht, und wo sein Licht aufleuchtet, entsteht Leben. Jede Finsternis, ja, selbst der Tod muss vor ihm weichen...“ Lamech erzählt seinem Sohn Noah die Schöpfungsgeschichte. Der Knabe mag sie und hat sie sich gut gemerkt. Lamech ist ein Nachkomme von Seth, dem dritten Sohn Evas. Mittlerweile aber herrschen auf der Erde die Kainiten. Die Autorin hat einen fesselnden Thriller geschrieben. Dafür hat sie sich die Erzählung um Noah als Grundlage genommen und füllt dabei auch die Jahre aus, die Noah vor dem Bau der Arche gelebt hat. Der Schriftstil unterstützt die rasante Handlung und den hohen Spannungsbogen. Die Geschichte ist in drei Abschnitte gegliedert. Sehr gut wird das Leben zur damaligen Zeit beschrieben. Da darüber nur wenig bekannt ist, waren der Phantasie der Autorin keine Grenzen gesetzt. Das Regime der Kainiten besteht aus Götzenanbetung und Grausamkeit. Lamech drückt das so aus: „...Du hast keine Ahnung, wozu Menschen fähig sind, wenn sie sich vom Schöpfer abwenden. Ihre Bosheit kennt keine Grenzen...“ Die Tierwelt enthält einige besonders überraschende Exemplare. Menschenopfer und Spiele in der Arena, im Buch nennt die sich Krater, sind an der Tagesordnung. Die Bekenntnis zu Gott, dem Schöpfer, kommt einem Todesurteil gleich. Während mich die ersten beiden Abschnitte schnell in ihren Bann gezogen haben, hätte ich im dritten meine Probleme. Dort geht es um den Bau der Arche. Gerade hier aber gibt es mehrere Szenen, die sich nicht mit den biblischen Text vereinbaren lassen. Mag sein, dass dadurch die Spannung erhöht wurde, mich aber hat es gestört. Auch das Gottesbild, das dabei vermittelt wird, ist nicht stimmig. Als Noah sich fragt, warum gerade Gott ihn auserwählt hat, obwohl er auch seine Fehler und Schwächen hat, gibt ihm sein Großvater die Antwort: „...Er sucht sich nicht Menschen aus, die besonders stark oder besonders klug sind oder die nie zweifeln. Er sucht Menschen, die ihm blindlings vertrauen wie ein Kind...“ Das Buch enthält zu Beginn eine Karte, wie die Welt zur Zeit Noahs ausgesehen haben könnte. Im Nachwort geht die Autorin darauf ein, warum sie sich zu manchen Themen für eine bestimmte Variante entschieden hat. Die Stellen, die ich selbst kritisch hinterfragt und oben in meinen Ausführungen angedeutet habe, waren nicht dabei. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Der Wert von Glauben und Vertrauen wird gekonnt in eine fesselnde Handlung eingebettet.

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