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mabuerele

Posted on 14.7.2022

„...Ein Meter Unkraut und dann die Carabinieristation Tal-Valle, die für die nächste Zeit mein Arbeits- und Wohnort sein wird. Das schäbigste Haus in einem Dorf, in dem alles schäbig ist...“ Pietro Carminati tritt seinen Dienst in einem kleinen Dorf in den Südtiroler Bergen an. Als Italiener nach Südtirol geschickt zu werden, kommt einer Strafversetzung gleich. Das passiert, wenn man sich in die falsche Frau verliebt. Sein Vorgänger Salvatore freut sich nach vierzig Jahren auf seinen Ruhestand. Passiert war in dem kleinen Ort nie was. Aber ausgerechnet an Pietros ersten Tag wir eine Toter im Fluss gefunden. Unfall oder Mord? Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil gibt die örtlichen Verhältnisse sehr gut wieder. Pietro stellt schon bei seinen ersten Gesprächen fest, dass die Einwohner ziemlich maulfaul sind. Wenn er ein Wort als Antwort bekommt, ist das schon viel. Am zweiten Tag gibt es den nächsten Toten. Bei dem ist die Sachlage eindeutig. Er wurde an eine Marterl geflochten. Bei der Witwe konstatiert Pietro: „...Wie unsichtbare Masken tragen sie ihre Gleichgültigkeit vor sich her, mustern mich beinahe feindselig, als hätte ich ihr Unglück zu verantworten. Da ist sie wieder, diese Mauer...“ An wenigen Stellen kommt ein fast schwarzer Humor durch. Zwei Waldarbeiter hatten den Ertrunkenen gefunden. Dabei ergab sich folgendes Gespräch mit Pietro: „...“Und er ist sicher tot?“ „Hab ihm die Schnapsflasche vor die Nase gehalten und er hat nicht danach gegriffen. Also ja.“...“ Der Fall zieht sich. Zwar gibt es einen Verdächtigen, aber der hat eigentlich ein Alibi. Und dann passiert der nächste Mord - wieder an einem Marterl.. Es gibt nur zwei Personen, die mit Pietro reden. Einer ist der Pfarrer Valentin, der selbst noch nicht richtig im Ort angekommen ist. Der zweite ist ein Junge, den Pietro beim Kirschen klauen erwischt. Die Frohnatur scheint nicht ins Dorf zu passen. Der Pfarrer äußert einige Theorien, die auf die Motive für die Morde zutreffen könnten. Allerdings klingen sie etwas skurril. Pietro hat aber immer mehr den Verdacht, dass vom Dorf der Täter gedeckt wird. Hinzu kommt, dass Pietro auch private Probleme hat. Seine Freundin ist eher nervig als hilfreich. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der komplexe Sachverhalt war schwer zu durchschauen, die Auflösung eine echte Überraschung, aber logisch bis ins letzte Detail.

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