Sofia :)
Vielen lieben Dank an den Loewe-Verlag und NetGalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Ich liebe die Cover der Bücher der Autorin sehr! Man erkennt sofort, dass sie alle zusammengehören, gleichzeitig wird durch kleine Details und die unterschiedliche Grundfarbe deutlich, dass es sich jeweils um abgeschlossene Einzelbände handelt. Als kleines Highlight kann man sich mit den Büchern der Autorin eine Mini-Prideflag bauen! ♥ Schön finde ich im Übrigen auch, dass das Cover von „Loveless“ in den Farben der Flagge für Asexualität (Lila, Weiß, Schwarz) gehalten ist. Ein kleines Detail, das aber sehr viel ausmacht! Der Zusammenhang zwischen dem Titel und dem Thema ist klar, aber er wird im Inhalt auch immer wieder aufgegriffen, sodass einem dessen eigentliche Bedeutung erst beim Lesen deutlich wird. Insofern finde ich es spitze, dass der deutsche Verlag sowohl Cover als auch Titel übernommen hat! Meine Meinung: Hach, ich weiß gar nicht, was ich euch hier jetzt groß erzählen soll. Bereits nach wenigen Seiten habe ich gemerkt, dass „Loveless“ Highlight-Potenzial hat. Der Schreibstil hat mich von Beginn an mit seiner Echtheit, Jugendlichkeit und dem Humor eingenommen. Unterstützt von Chats zwischen Georgia und ihren Freunden, in denen jede*r eine eigene, wiedererkennbare Art zu schreiben hat (z.B. schreibt Georgia alles klein, interpunktiert nicht durchgängig und schreibt oft mehrere kürzere Nachrichten an einem Stück statt einer langen mit Absätzen), Autorin baut die Jugendsprache, Popkulturreferenzen und umgangssprachliche Ausdrücke so natürlich in die Dialoge und Gedanken der Protagonistin ein, dass man es dem Buch ohne Frage abkauft, dass Georgia und ihre Freunde 18 bzw. 19 Jahre alt sind. Das sorgt aber nicht nur für Authentizität, sondern auch dafür, dass man den Figuren viel näher ist. Aber auch unabhängig davon wachsen einem Georgia, Pip, Jason und Rooney schnell ans Herz. Jede*r von ihnen hat hier eine eigene Geschichte, die zwar praktisch neben Georgias laufen, aber dennoch etwas zum Hauptplot beitragen, ohne dass es ihnen dabei an der nötigen Tiefe fehlt. Man fiebert mit ihnen allen mit, wobei man manche Handlungen der vier natürlich besser nachvollziehen kann als andere. Trotzdem war ich, auch wenn ich vielleicht in manchen Situationen an der Stelle der Protagonisten anders gehandelt hätte, niemals genervt oder hatte das Gefühl, dass die Autorin manches überspitzt darstellt oder überdramatisiert. Die gesamte Erzählung ist in sich rund und stimmig, man folgt den Figuren gespannt durch alle Hochs und Tiefs und ist ganz einfach mitgerissen. Georgias Erkenntnis über ihre Sexualität, was Asexualität und Aromantik sind, und wie sie sich selbst kennen- und lieben lernt, stellt die Autorin darüber hinaus auf wunderbar ergreifende, authentische und nachvollziehbare Art und Weise dar. Man kann Georgias Verwirrung, ihre Verzweiflung und Wut sehr gut nachempfinden und sich vorstellen, wie sie sich fühlen muss. Die Sensibilität, mit der Oseman an die Thematik herangeht, ist überaus berührend und begleitet einen nachhaltig. Bereits nach wenigen Seiten in „Loveless“ wusste ich, dass ich die anderen Bücher der Autorin auch definitiv lesen werde! „Ich war wütend auf die Welt, weil sie mich dazu brachte zu hassen, wer ich war. Ich war wütend auf mich selbst, weil ich zuließ, dass diese Gefühle meine Freundschaften mit den besten Menschen der Welt ruinierten. Ich war wütend auf jeden Liebesfilm, jede Fanfic-Story, jedes einzelne dumme OTP, das mich dazu gebracht hatte, mich danach zu sehnen, die perfekte romantische Beziehung zu finden. Es war zweifellos genau wegen dieser Vorgeschichte, dass sich meine Identität wie ein Verlust anfühlte, obwohl es in Wirklichkeit eine wunderschöne Entdeckung hätte sein sollen.“ (S. 259/377 im ebook) Fazit: „Loveless“ hat alles, was man sich von einem Buch wünscht: liebenswerte Figuren, die richtige Mischung aus ernsten Themen und Humor, Spannung, Emotionalität und ganz viel Liebe (jeglicher Art!!). 💜 Alice Osemans Darstellung von Asexualität und Aromantik sowie davon, sich selbst zu finden und besser kennenzulernen, ist authentisch, herzergreifend und sehr sensibel. Großes Highlight und natürlich 5/5 Lesehasen!!!