trinschen
Mein erster Stopp meiner diesjährigen Lesereise für #sommerzwischendenzeilen führte mich nach Nordfriesland ins fiktive Dörfchen Fredenbüll. „Dreimal Tote Tante“ ist der vierte Band der Reihe von Krischan Koch, den man aber gut lesen kann, ohne die Vorgängerbände zu kennen. Worum geht’s? Die Pensionswirtin Renate ist verschwunden und wird vor allem von ihren neuen Gästen vermisst, außerdem werden im Jauchebecken des Schweinezüchters Schlotfeldt zwei Frauenleichen gefunden. Da liegt schnell der Verdacht nahe, dass da ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Dänemark ist ja nicht weit weg und was man da so in den Dänenkrimis liest, das könnte je Realität werden... Anspruchsvoll ist diese Reihe ganz bestimmt nicht, aber dafür sehr unterhaltsam, wenn man sich auf die doch skurrilen Charaktere einlässt. Koch scheut durchaus nicht davor, jedes gängige Klischee mitzunehmen: den (typisch nordfriesisch) mundfaulen Bauern, die verhinderte Biobäuerin aus der Großstadt (naja, aus Neumünster), die Landfrauen, mit der einheitlichen Föhnfrisur, auffälligen Fingernägeln und einem ungewöhnlichen Hobby, der ständig betrunkene Adelige, der Imbiss „Hidden Kist“, Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, die fröhlich sächselnde Mandy – und natürlich die blonde Kommissarin aus Kiel... Die Ermittlungen laufen dann ganz routiniert ab, Verdächtige werden befragt, ein Muster wird erkennbar, Amtshilfe aus Dänemark angefordert und am Ende läuft alles auf einen dramatischen Höhepunkt hinaus. Wer leichte Urlaubslektüre und viel Lokalkolorit erwartet, der wird gut unterhalten, für andere könnte die Grenze zum Albernen teilweise überschritten werden.