Christin
Zu Beginn erlebt der Leser einen durchaus furchtbaren Moment aus der Vergangenheit der Protagonistin Scarlett mit und erfährt dadurch die Hintergründe des weiteren Verlaufs. Ich empfand diese Szene sehr wichtig, um Scarlett besser verstehen zu können. Danach erfolgen viele kurze Szenen, welche die unterschiedlichen Bewohner des kleinen Künstenstädtchen St. Pits zeigen. Jedoch muss ich ehrlich gesagt gestehen, dass ich in weiteren Verlauf öfters mal zurückblättern musste, da ich mir aufgrund der Fülle an handelnden Personen nicht merken konnte, wer wer war und in welchem Verhältnis er in die Handlung eingebunden wurde und zu den anderen Personen stand. Da wäre an manchen Stellen weniger mehr gewesen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen, er ist dynamisch, ohne dabei zu ungenau zu werden. Im Endeffekt wusste ich als Leserin schon von Beginn an, wer die Taten auslöst und aus welchem Grund. Trotzdem blieb das Buch durchweg spannend. Es war sehr interessant zu lesen, wie ein Stein, der ins Rollen gebracht wurde, eine ganze Lawine an Geröll verursachte. Einzelne, schier unbedeutende Momente wuchsen und brachten dann einen großen Knall. Sicherlich war in manchen Momenten auch einiges an Glück dabei. Die Handlung war aber keinesfalls unrealistisch. Zusammenfassend lässt sich sagen, das "Ich lüge bis du stirbst" ein etwas anderer Thriller ist, aber sehr lesenswert. Das Ende hat mich wirklich überrascht. Im positiven Sinne, auch wenn es einen Moment gab, der mich als Leserin ein wenig unbefriedigend zurück ließ. Eine interessante Idee und obwohl man wusste, wer der Auslöser für die Taten ist, gab es keinen Abbruch der Spannung. 4/5 ⭐