bluetenzeilen
Titel: Fünfzehn Tage sind für immer Autor: Vitor Martins Verlag: One Preis: 12,99€ Seitenanzahl: 288 Seiten Inhalt: Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit ... na ja ... immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben? Meine Meinung: Ich persönlich hatte bereits des Öfteren die Englische Ausgabe von “15 Tage sind für immer" entdeckt und war direkt begeistert vom Inhalt des Buches. Umso mehr habe ich mich aber darüber gefreut, dass das Buch auch in Deutschland erscheinen wird. Wie ich auch schon einige Male erwähnt habe, liebe ich die Vielfältigkeit des One Verlages und bin immer wieder über die LGBTQ+ Bücher des Verlages begeistert. So mag ich es auch sehr, dass der Verlag die englische Originalversion des Covers übernommen hat und finde einfach das es ein wunderschönes, farbenfrohes und zudem noch sehr sommerliches Cover ist. Felipe war jemand, der es definitiv nicht immer einfach hat. Seine Beziehung zu seinem Körper wurde für mich hier auf eine sehr realistische und nachvollziehbare Weise dargestellt, auch seine Gedanken dazu, fand ich immer sehr spannend. Er ist nicht immer zufrieden mit sich selbst, was wahrscheinlich viele selbst kennen und doch hat das Buch einfach eine tolle Botschaft rund um das Thema Body Positivity, was mir sehr gefallen hat. Caio wurde für mich auch sehr gut dargestellt. Er war ein spannender und sympathischer Charakter, von dem ich sehr gerne gelesen habe. Die Liebesgeschichte war für mich zwar sehr schön dargestellt, denn es gab immer wieder einige tolle Momente, allerdings muss ich auch zugeben sagen, dass sie meiner Meinung nach etwas zu kurz in dem Buch gekommen ist. Dies war schade, da sowohl Felipe als auch Caio zwei so wundervolle Charaktere sind, die man einfach mögen muss und die auch zusammen wirklich toll waren, aber einfach zu wenig Aufmerksamkeit als Paar in der Geschichte bekommen haben. Die Handlung war ganz schön gemacht. Es gab auf jeden Fall wichtige Themen, die hier Raum bekommen haben und doch hat mir oftmals einfach die Spannung gefehlt. Es war ein immer gleichbleibender Verlauf der Geschichte, der mich zwar nicht gelangweilt hat, aber mich dadurch auch nicht wirklich abholen konnte. Auch sind für mich einige Dinge noch offen geblieben. Natürlich kann man das auch auf die Weise sehen, dass nicht immer alles mit den kompletten Antworten enden kann, aber ich hätte mir einfach noch einige Antworten für die Geschichte von Caio und Felipe gewünscht. Wie ich bereits erwähnt habe, wird in diesem Buch ein sehr wichtiges Thema angesprochen, das für mich auch gleichzeitig das Beste an den Buch gewesen ist. Denn Vitor Martins hat das Thema Body Positivity in dieser Geschichte auf eine großartige Weise umgesetzt. Ich selbst konnte so viel aus diesem Buch mitnehmen und fand einfach die Tiefe, die er dadurch in dieses Jugendbuch gebracht hat einfach nur fantastisch. Ich denke es ist so wichtig, dass so viele Jugendliche, wie möglich dieses Buch lesen und sehen, dass es vollkommen in Ordnung ist, so zu sein, wie sie sind. In unserer Zeit mit den sozialen Medien wird uns immer wieder ein völlig falsches Bild darüber vermittelt, wie wir zu sein haben und wie wir aussehen müssen und hier zeigt Vitor Martins, dass man sich genau so akzeptieren kann, wie man ist. Man muss nicht immer zufrieden mit sich selbst sein, aber unser Körper ist ein Teil von uns und wir sind alle schön. Der Schreibstil von Vitor Martins war sehr leicht gewesen, denn trotz der oftmals sehr schwierigen und zugleich wichtigen Themen hatte das Buch doch etwas sehr ruhiges an sich und konnte mich deswegen sehr schnell von sich überzeugen. Ich kam gut voran, obwohl ich oftmals ja ein wenig das Gefühl hatte, dass die Spannung gefehlt hat, aber wie bereist gesagt, habe ich mich keinesfalls gelangweilt gefühlt, die Geschichte der beiden Jungs zu lesen. Für mich ist "Fünfzehn Tage sind für immer" ein tolles queeres Jugendbuch, mit einer wichtigen Botschaft und das perfekt für den Urlaub gemacht ist. Wie ich auch bereits angemerkt habe, endet das Buch für mich mit einigen noch offenen Fragen. Aus diesem Grund würde ich mich sehr darüber freuen, wenn Vitor Martins noch ein weiteres Buch über Caio und Felipe schreiben würde.