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bluetenzeilen

Posted on 8.7.2022

Titel: I kissed Shara Wheeler Autor: Casey McQuiston Verlag: Droemer Knaur Preis: 14,99€ Seitenanzahl: 400 Seiten Inhalt: Chloe Green ist fast am Ziel: Bald hat die queere Schülerin die Highschool in der engstirnigen Kleinstadt in Alabama endlich hinter sich. Und zwar als Jahrgangsbeste! Wenn ihr nicht Ballkönigin Shara Wheeler, die rundum perfekte Tochter des Schuldirektors, noch einen Strich durch die Rechnung macht … Doch mit einem einzigen Kuss bringt Shara Chloes Welt ins Wanken – nur, um anschließend wie vom Erdboden verschluckt zu verschwinden. Statt Antworten findet Chloe lediglich kryptische Nachrichten von Shara, die sie auf eine atemlose Suche schicken. Als Chloe Sharas Geheimnissen auf die Spur kommt, beginnt sie zu ahnen, dass hinter dieser kleinen Stadt mehr stecken könnte, als sie dachte. Und vielleicht auch hinter Shara? Meine Meinung: Das Cover des Buches finde ich sehr schön, vor allem da es sehr gut zu den vorherigen Büchern der Autorin passt und so bin auch wieder begeistert davon, dass der Droemer Knaur Verlag hier wieder das Originalcover verwendet hat. Dennoch muss ich sagen, dass ich das britische Cover der Ausgabe noch ein bisschen besser finde und das Blau davon in meinen Augen einfach schöner ist, als das Grün der amerikanischen Ausgabe. Allerdings ist das ja auch immer Geschmackssache. Seitdem ich vor einigen Jahren “Royal Blue” der Autorin gelesen habe, bin ich ein großer Fan des Schreibstils und der Geschichten der Autorin, so dass ich mich immer sehr darauf freue, wenn es neue Bücher von ihr gibt. Allerdings muss ich leider sagen, dass mich “I kissed Shara Wheeler” dieses Mal nicht ganz überzeugen konnte. Sowohl Shara, als auch Chloe waren für mich sehr schwierige Charaktere mit denen ich Beiden nicht so richtig klar gekommen bin und die oft auf eine Weise gehandelt haben, die ich nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Dafür gab es aber einige Nebencharaktere, die ich sehr sympathisch fand und die dann doch dafür gesorgt haben, dass ich mich während des Lesens einfach großartig Unterhalten gefühlt habe. Wie die Gruppe sich zusammengesetzt hat, war vom ersten Moment an unglaublich spannend. Zuerst könnte man annehmen, dass sie nichts gemeinsamen haben und doch scheint sie alle etwas miteinander zu verbinden und die Reise auf die sie sich begeben habe, war einfach etwas das ich unheimlich gerne verfolgt habe. Die queere Repräsentation für die Casey McQuistons Bücher stehen, ist für mich jedes Mal wieder ein einziges Highlight. Es ist einfach großartig, wie die Charaktere miteinander umgehen und man sehen kann, wie schön es ist, wenn Menschen einen so akzeptieren wie es ist. Dabei zeigt sie natürlich nicht immer nur die guten Seiten, aber ich finde ihre Bücher gerade auch deswegen so gut, da man auch die Realität gezeigt bekommt, neues lernt und dadurch auch offener werden kann. Dasselbe, wie bei den Charakteren, gilt auch für die Handlung, mit der ich immer wieder Schwierigkeiten hatte, da sie sich an manchen Stellen für mich in eine Richtung entwickelt hat, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Allerdings muss ich hier auch sagen, dass ich die Suche bzw. wenn man es denn so nennen will, die "Schnitzeljagd" nach Shara eigentlich ganz gut gefallen. Es konnte mich hier in gewisser Weise an "Margos Spuren" von John Green erinnern. Ich bin nun nicht unbedingt der größte John Green Fan, vor allem wenn es um seine Jugendbücher geht, dazu muss ich aber als kleine Randbemerkung erwähnen, das ich sein letztes Jahr erschienenes Sachbuch sehr geliebt habe. Im Gegensatz zu John Green's "Margos Spuren" hat mir die Suche nach Shara aber mehr gefallen. Auch den Humor der Geschichte mochte ich sehr, einfach weil es trotz der beiden Hauptcharaktere mit denen ich nie so richtig warm zu werden schien, dafür gesorgt hat das ich mich großartig unterhalten gefühlt habe. Es gab einige Szenen bei denen ich mir wirklich nicht das Lachen verkneifen konnte und die unheimlich viel Spaß beim Lesen gemacht haben. Wie so oft bei den Büchern von Casey McQuiston hat mir auch sehr die Tiefe gefallen, die immer wieder auf sehr subtile Weise eingeführt wird, aber nie so, dass ich das Gefühl hatte dass dies alles ist worum es in der Geschichte geht. Dabei geht Casey McQuiston sehr gefühlvoll mit den Emotionen um, zeigt auf, wie es ist sich manchmal verzweifelt und verloren zu fühlen und das alles auf eine sehr gefühlvolle Art und Weise. Was ich zudem noch sehr gut fand, war dafür wieder einmal der Schreibstil der Autorin. Es war sehr leicht in die Geschichte reinzukommen und trotz meiner anderen Schwierigkeiten hatte ich dennoch das Gefühl gut voran zu kommen. Casey McQuiston schreibt großartige, bunte, queere Geschichten voller Tiefgang, Gefühl und Humor, die ich in meinem Leben auf keinen Fall mehr missen möchte. Nach "I kissed Shara Wheeler" bin ich so auf jeden Fall wieder sehr gespannt darauf zu sehen, was als nächstes von der Autorin kommen wird und kann es wieder einmal gar nicht erwarten dieses Buch dann zu lesen.

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