Susanne Matiaschek
Bereits der erste Band der neuen Reihe von Dörte Jensen hat mir schon richtig gut gefallen. Daher war ich auch immens gespannt auf den Folgeband. Der zwar nicht ganz so temporeich wie der Vorgänger ist, aber dennoch zu unterhalten weiß und mit einigen Abgründen aufwartet. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr fesselnd und einnehmend. Die Charaktere sind sehr vielseitig und verstehen es Eindruck zu hinterlassen. Nachdem mich ja im ersten Band, Ragnar Hansen als Kommissar sehr begeistern konnte. Gelang es diesmal seinem Kollegen Jan Jepsen. Der nicht nur mehr von sich preisgibt und man ihn dadurch besser kennenlernt. Er gerät darüber hinaus in einen Gewissenskonflikt, was gleichzeitig auch sehr viel über seinen Charakter aussagt. Insbesondere was Loyalität und Vertrauen angeht. Aber auch die Nebencharaktere konnten begeistern, zumal jeder ein Geheimnis zu haben scheint und man eigentlich nie wirklich weiß, was Sache ist. Der Einstieg war nicht ganz so nervenaufreibend wie gewohnt, aber dennoch sehr interessant zu verfolgen. Am Anfang brauchte die Geschichte etwas, um an Tempo zu gewinnen. Viele Spuren wurden gelegt, aber keine manifestierte sich richtig. Wodurch das Ganze ziemlich verworren und kompliziert wurde. Ich muss aber dazu sagen, dass es von Vorteil ist, Band 1 zu kennen. Da dieser in gewisser Weise den Vorlauf bildet. Es gibt zwar auch Rückblenden, aber es reicht nicht aus, um es in seiner Gänze zu verstehen und zu überblicken. Es war ziemlich interessant, wer als Verdächtige in Frage kam. Zumal ich tatsächlich auch erst am Schluss auf den Täter kam. Denn damit rechnet man ganz sicher nicht. Ich fand es authentisch und überaus gut nachvollziehbar, zumal sich auch an Klischees bedient wurde, die mich jedoch zum schmunzeln brachten. Insbesondere punkten Jepsen und Hansen mit ihrer sehr eigenwilligen Art zu ermitteln, wobei auch der Humor nicht zu kurz kam. Insgesamt ein unterhaltsamer und interessanter Fall, der für mich jedoch gern noch etwas mehr Tempo und Geradlinigkeit hätte haben können. Sehr unterhaltsam,er konnte mich aber nicht ganz so begeistern, wie der erste Band. Obwohl es doch tiefgründig war, so war es mir gleichzeitig nicht tiefgreifend genug. Fazit: Dörte Jensen erschafft mit dem zweiten Fall für Jepsen und Hansen einen sehr kniffligen, interessanten und vielseitigen Ostfrieslandkrimi, der zu unterhalten weiß. Obwohl er wirklich tiefgründig ist, war er mir gleichzeitig nicht tiefgreifend genug. Ebenso wäre mehr Tempo toll gewesen. Dennoch konnte mich Dörte Jensen mit ihrer Art zu schreiben, und gekonnt die düstere und gleichzeitig melancholische zu produzieren, wieder sehr begeistern. Darüber hinaus rechnet man mit dieser Auflösung ganz sicher nicht. Hier sollte man vorher unbedingt Band 1 gelesen haben. Ich bin schon sehr gespannt, was Band 3 zu bieten haben wird.