streifi
Aurelio Tasso braucht einen neuen Assistenten. Er kann sich aber nicht wirklich entscheiden und ist daher nicht begeistert, als ihm sein Chef Bruno Visconti plötzlich eine Praktikantin unterschiebt. Und dann auch noch die Tochter der Meraner Bürgermeisters, Mara Oberhöller. Dummerweise werden die beiden dann auch noch gleich zu einem Mord in einem Meraner Nobelhotel gerufen. Erst ist noch unklar, wer der Tote ist, doch bald zieht der Fall weitere Kreise und Tasso und Mara müssen ihre Ermittlungen am Misurina See fortsetzen. Das Buch ist der Auftakt zu einer Krimiserie, die im Südtirol der 1960er Jahre spielt. Die Separatisten Bewegung ist sehr aktiv und die Anschläge werden immer brutaler. Die Autorin schildert die Stimmung in Südtirol sehr ausgeglichen, nimmt weder für die Südtiroler noch für die Italiener Partei. Aurelio Tasso ist eigentlich gebürtiger Römer, der nur seinem Freund, dem Questore Bruno Visconti in Bozen zuliebe in Südtirol arbeitet. Mara Oberhöller ist dagegen Südtirolerin, die aber perfekt italienisch sprich, da sie Jura studieren will. So treffen hier beide Welten aufeinander. Ich fand die Geschichte sehr gelungen. Tasso ist etwas eigenbrötlerisch und will niemanden an sich heranlassen, besonders Mara nicht. Trotzdem entwickeln die beiden sich zu einem guten Gespann, besonders weil Mara sich sehr bemüht von Tasso akzeptiert zu werden. Sie kann auch, dank ihres Kunstverstandes, einiges zur Lösung des Falls beitragen, auch wenn Tasso das nur ungern eingesteht. Schön fand ich immer die Szenen, in denen Tasso plötzlich einmal sein Inneres hinter seinen Mauern hervorscheinen lässt. Immer wenn er Südtiroler Knödel isst, was ich gut verstehen kann 😉 Der Fall an sich war spannend und gut aufgebaut. Mir hat die Geschichte gut gefallen und es gab immer die Möglichkeit mitzufiebern. Daher bin ich schon gespannt, wass Aurelio Tasso und Mara Oberhöller wohl im nächsten Band der Reihe erleben werden und ob es auch noch mit anderen Personen ausserhalb des Polizeireviers ein Wiedersehen geben wird. Von mir eine Leseempfehlung. Und ein großes Lob an den Verlag für das wirklich tolle Cover!