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hapedah

Posted on 6.7.2022

Nur wenige Tage vor dem Día de Muertos verschwindet ein Angehöriger der Brujx-Gemeinschaft spurlos. Yadriel will bei der Suche helfen und seiner Familie beweisen, dass er ein echter Brujo ist - bisher haben ihm die Älteren das Ritual dafür verweigert, weil er trans ist. Mit Hilfe seiner Cousine Maritza bittet er die Todesgöttin Santa Muerte um ihren Segen und versucht, den Geist, seines Verwandten zu beschwören. Doch statt dessen erscheint Julian, der an Yadriels Schule den Ruf als Bad Boy hat und dem erst langsam klar wird, dass er tot ist. Aus Sorge um seine Freunde weigert sich Julian, ins Reich der Toten geschickt zu werden - je mehr Zeit die Jungen miteinander verbringen, umso weniger möchte Yadriel Julians Geist gehen zu lassen. "Yadriel und Julian. Cemetery Boys" von Aiden Thomas ist eine unterhaltsame Teenager-Fantasy-Geschichte, deren Erzählweise ich so farbenfreudig empfunden habe, wie der Tag der Toten traditionell in Mexico begangen wird. Yadriel ist ein sympathischer Protagonist und es hat mir Freude gemacht, ihn auf einem Stück seines Weges zu begleiten. Sowohl ihn als auch die Figuren in seinem Umfeld fand ich lebensecht dargestellt, für mich waren sie alles Andere als flache Papiergestalten und ich war emotional tief in der Buchwelt versunken. Neben den Problemen, die die Teenagerjahre allgemein mit sich bringen, muss Yadriel um Anerkennung innerhalb seiner großen Familie kämpfen, nur Wenige akzeptieren ihn vorbehaltlos, so wie er ist. Dabei fand ich die Mischung aus dem LGBT+ Thema und dem Handlungsfortgang gut ausgewogen, so dass dieses Buch für mich ein wunderbares Leseerlebnis geboten hat. Den Schreibstil habe ich als locker-leicht empfunden und die Spannung hat sich meiner Meinung nach konsequent durch die ganze Geschichte gezogen. Stellenweise fand ich den Plot etwas vorhersehbar, doch das ist nur ein winziger Kritikpunkt, der dem Lesevergnügen für mich keinen Abbruch getan hat. Obwohl der Handlungsort Los Angeles war, ist der Hintergrund von mexikanischer Kultur geprägt, Yadriels Familie lebt in engem Verbund und vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen nach ihren althergebrachten Traditionen - was das Eintauchen in dieses fantasievolle Buch für mich noch reizvoller gemacht hat. Obwohl ich bereits deutlich älter bin als die anvisierte Zielgruppe, habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und spreche daher gern eine Leseempfehlung an junge und jung gebliebene Fantasy-Freunde aus. Fazit: So bunt und lebhaft, wie der Día de Muertos in der mexikanischen Kultur gefeiert wird, entfaltet sich diese Jugendfantasy-Geschichte um den liebenswerten, queeren Protagonisten. Mich hat der Roman wunderbar unterhalten, so dass ich ihn gern weiter empfehle.

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