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stefan182

Posted on 3.7.2022

Inhalt: Die beiden Journalisten Elijah und Beth haben es geschafft: Durch ihr Onlinemagazin „Der Schreibfuchs“ haben sie sich einen so großen Namen gemacht, dass „Die Tageszeile“, eine der renommiertesten Zeitungen, auf sie aufmerksam geworden ist und ihnen Volontariatsstellen angeboten hat. Ihre erste Aufgabe ist ein Interview mit Marla Bates, dem neuen Werbegesicht von RotGold (einer Firma, die jugendliches Aussehen bis ins hohe Alter verspricht). Doch Marla wirkt beim Interview fahrig, gestresst und unter Druck gesetzt. Nachdem sie Elijah zum Ende des Interviews dann auch noch einen versteckten Hilferuf gesendet hat, steht für Elijah und Beth fest: Sie müssen Marla aus den Fängen von RotGold befreien… Persönliche Meinung: „RotGold – Jung bis zum letzten Tag“ von Helena Weber ist der Auftakt einer neuen Trilogie. Erzählt wird der Roman im Wechsel aus verschiedenen personalen Erzählperspektiven (u.a. Beth, Elijah, Marla und Will, dem Bruder von Elijah), wodurch die Handlung ein schönes Tempo gewinnt. Die Figuren sind authentisch, individuell und dreidimensional ausgestaltet. Sehr gut haben mir auch die lebendigen Dialoge, die häufig mit Witz gepaart sind, gefallen. „RotGold“ vereint Elemente verschiedener Genres in sich. Die Welt, die auf den ersten Blick unserer gar nicht so unähnlich scheint, offenbart je weiter die Handlung voranschreitet dystopische Züge: Im Hintergrund, gewissermaßen als graue Eminenz, arbeitet das Unternehmen RotGold. Dieses Unternehmen hat ein Schönheitselixier entwickelt, das – zumindest äußerlich – ewige Jugend verspricht. Das Elixier ist allerdings so teuer, dass sich die meisten Menschen verschulden müssen (originell fand ich übrigens auch, wie das Elixier hergestellt wird, aber das möchte ich hier nicht verraten). Worin das Unternehmen noch alles verwickelt sein könnte, wird in „RotGold – Jung bis zum letzten Tag“ schon angedeutet, weshalb ich vermute, dass in den Folgebänden der Dystopieanteil weiter zunehmen wird. Weiterhin finden sich in „RotGold – Jung bis zum letzten Tag“ Krimi-/Politthriller-Elemente. Denn: Will, der Bruder von Elijah, arbeitet als Polizist und muss einen Mordfall aufklären, der ihn in den Dunstkreis von RotGold führt. Zuletzt sind auch Liebesgeschichten in die Handlung eingewoben – eine, die gerade aufkeimt, und eine, die neu entfacht wird. Durch diese Vermischung verschiedener Genres ist die Handlung abwechslungsreich, nicht leicht zu erahnen und spannend. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass in „RotGold“ auch gesellschaftlich relevante Themen diskutiert werden (besonders das in Werbung häufig vermittelte Schönheitsideal „Jugendlichkeit“). Der Schreibstil von Helena Weber lässt sich angenehm und flüssig lesen. Abgerundet wird die Ausgabe durch schöne schwarz-weiß Illustrationen der Protagonisten, die dem Text vorangestellt sind. Insgesamt ist „RotGold- Jung bis zum letzten Tag“ ein spannender Reihenauftakt mit einer abwechslungsreichen Handlung und wirklich liebenswürdigen Protagonisten.

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