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Dinasbookworld

Posted on 2.7.2022

Ich habe D. S. Wrights durch Zufall auf TikTok entdeckt und mich haben ihre Bücher sofort angesprochen. Deshalb habe ich mich auch so sehr auf „Wake“ gefreut, da es mein erstes Buch der Autorin war. Sie hat mir bereits vorher mitgeteilt, dass das ihre heftigste Geschichte sei, die sie bisher geschrieben hat. Dennoch habe ich mich riesig auf die Story gefreut, da sie so gut klang. Bevor ich aber näher auf das Buch eingehen möchte, möchte ich betonen, dass man die Triggerwarnung sehr ernst nehmen sollte. Selbst ich als Dark Romance Leserin musste schlucken und „Wake“ gehört tatsächlich zu den heftigsten Büchern, die ich bisher gelesen habe. Solltet ihr also Probleme mit Gewalt, Folter und Missbrauch haben oder diese Themen könnten euch triggern, solltet ihr vielleicht vorsichtig sein. Die junge Erwachsene Samantha – kurz Sam – ist bei ihren Großeltern unter ihrem Geburtsnamen Anna aufgewachsen. Neun Jahre hat sie bei ihnen gewohnt, bis ihre Mutter sie auf einmal doch wieder haben wollte und sie mit in ihre Sekte genommen hat. Von da an lebte sie abgeschottet unter dem Namen Rachel in der Gemeinde der „Kirche der zweiten Abrechnung“. Der Mann ihrer Mutter Rowena ist Joshua und dieser ist auch der Leiter der Sekte. Joshua ist seit einigen Jahren ihr Adoptivvater und sie soll durch ihn eingeweiht werden und das an ihrem fünfzehnten Geburtstag. Sie wollte das jedoch nicht und versuchte mit dem einzigen Menschen, der ihr etwas bedeutet abzuhauen. Mit Samael – kurz Sam. Er ist der Sohn ihres Adoptivvaters und damit ihr Adoptivbruder. Die Beiden versuchen zu fliehen, doch es gelingt nur Anna. Den damals achtundzwanzigjährigen Sam muss sie zurücklassen und das mit dem Wissen, dass ihre Flucht aufgeflogen ist. Sie kam zu ihren Großeltern, doch diese wurden nur ein Jahr später ermordet. Danach kam sie auf ein entferntes Internat und mit 18 kam sie wieder her, um zu studieren. Sechs Jahre nach ihrer Flucht ist sie fertig mit ihrem Studium und möchte endlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen. Doch sie kommt nicht weit, als sie einen Knall hört und die Kontrolle ihres Wagens verliert. Sie wird entführt. Ausgerechnet von demjenigen, der ihr alles bedeutet und dessen Vornamen sie angenommen hatte, weil sie seinen Nachnamen nicht bekommen würde. Sechs Jahre haben viel verändert. Sam hat eine neue Identität, leidet unter Alpträumen und hat niemanden mehr. Doch in der Zeit, in der sie gelernt hat, wurde Sam einer extremen Gehirnwäsche unterzogen. Er muss Erlösung finden und die findet er nur, indem er Anna – seine Anna – zu „Rachel“ und zur Zweitfrau seines Vaters macht. Sie muss all die Regeln wieder lernen und das geht nur, indem er sie foltert. Anna. Wow. Sie hat bereits mit fünfzehn Jahren so viel in ihrem Leben durchmachen müssen. Sie hat sechs Jahre in den Fängen einer kranken Sekte leben müssen. Ihr ist die Flucht gelungen, nur um denjenigen zurückzulassen, der ihr alles bedeutet. Nur ein Jahr später wurden ihre Großeltern ermordet. Und dennoch war sie so … ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Anna ist verdammt mutig, stark, tapfer und nochmal stark. Im Duden steht neben all diesen Adjektiven ihr Name. Sie hat es geschafft ein halbwegs normales Leben zu führen und das trotz ihrer Vergangenheit. Jeder andere hätte schon lange den Verstand und die Nerven verloren und Anna ist dennoch noch so normal, wie es mit ihrer Vergangenheit eben geht. Sam. Oh Sam. Für ihn waren die letzten sechs Jahre Folter. Er wurde einer Gehirnwäsche unterzogen, die sich wirklich gewaschen hat. Dadurch ist er zum Vollstrecker seines Vaters geworden. Er ist wild entschlossen mit allen Mitteln Erlösung zu finden. Er bestraft sich selbst für unsittliches Verhalten oder unsittliche Gedanken, die vor allem mit Anna zu tun haben. Es war einfach extrem krass zu sehen, was Gehirnwäsche mit einem Menschen machen kann. Samael ist mittlerweile neunundzwanzig und das jüngste von den drei Kindern seines Vaters. Sein älteren Geschwister Gabriel und Michael haben ihn früher verprügelt und auch heute noch machen sie ihm das Leben schwerer. In diesem Buch bekommen wir zwei Perspektiven zu lesen. Und das fand ich unglaublich spannend. Denn so bekommen wir Annas Folter und die Gedanken dabei nicht nur aus einer Perspektiven mit. Ich liebe zwei Perspektiven, weil man dann mehr über die anderen lernt, aber gerade hier fand ich es so faszinierend. Denn Sams Gedanken und sein Verhalten außerhalb des Kellers erzählt zu bekommen, war so unglaublich spannend. Es war krank und krass und gleichzeitig so interessant. Ein*e Autor*in konnte mich mit dem kranken Verhalten eines Protagonisten noch nie so überzeugen wie D. S. Wrights. Sams krankes Verhalten empfand ich dabei so authentisch. Er war nicht nur ein bisschen „bad“, sein Verhalten ist das Ergebnis aus jahrelanger Gehirnwäsche, Regeln und Schlägen. Ich glaube aber auch, dass ich bisher noch nie einen Charakter hatte, der so war wie Sam. Ich habe schon viele Bücher gelesen, in denen getötet und gefoltert wurde aber nie so wie hier. Und das meine ich im absolut positiven Sinne. Ich habe ihm seine Gedanken, Gefühle und seine Art und Weise absolut abgekauft. Für mich war diese sehr überzeugend. Die Umsetzung seines Charakters ist das was mich am meisten an dem Buch fasziniert hat. So krank, erschreckend und schockierend und dabei auch authentisch und wirklich gut. Bereits ab der ersten Seite konnte mich „Wake - Nur was gebrochen ist, kann neu geformt werden“ überzeugen. Ich war einfach sofort gefesselt und habe das Buch nur so inhaliert. Nach wenigen Stunden war ich fertig und ich war einfach nur schockiert. Am liebsten hätte ich noch mehr gelesen und noch mehr. Das Ende war recht offen und auch, wenn ich mir mehr von den Beiden wünschen würde, ist dieses Ende für das Buch perfekt. Und das sage ich als jemand, der offene Enden normalerweise nicht so sehr mag. Aber hier passt es einfach zu Anna und Sam und ihrer Geschichte. Es ist ein eher anderes Ende, als andere Bücher in diesem Genre und genau das macht es in meinen Augen auch so perfekt. Sollte allerdings ein zweiter Band rauskommen, werde ich ihn auch zu 100% lesen und wäre dem nicht abgeneigt. Der Schreibstil war wirklich toll. Er war flüssig, angenehm, detailliert und bildlich, aber auch spannend und nervenaufreibend. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe schon lange kein 400 Seiten Buch so schnell beendet wie dieses hier. Außerdem hallt die Geschichte von Anna und Sam auch noch lange nach. Gerade auch deshalb fällt es mir so schwer die richtigen Worte für die Geschichte zu finden, da ich das Gefühl habe sie werden der Story einfach nicht wirklich gerecht. Ich konnte bereits nach wenigen Kapiteln sagen, dass dieses Buch besonders ist und ich definitiv noch mehr von der Autorin lesen möchte. Und diese Meinung hat sich während dem Lesen nur noch verstärkt. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Geschichte von D. S. Wrights. Für mich ist „Wake“ ein Highlight. Fazit: „Wake - Nur was gebrochen ist, kann neu geformt werden“ war mein erstes Buch der Autorin, aber wird definitiv nicht mein letztes von ihr gewesen sein. Man sollte allerdings die Triggerwarnung beachten und ernst nehmen, da das Buch Gewalt, Folter und Missbrauch stark thematisiert. Selbst mir als Dark Romance Leserin hat es das eine oder andere Mal einen Schauer verpasst oder eine Gänsehaut. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und habe das Buch innerhalb weniger Stunden beendet, weil ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die Geschichte konnte mich von Anfang an überzeugen und hat mich in seinen Sog gezogen. Die Geschichte von Sam und Anna ist krank, krass, nervenaufreibend, nichts für schwache Nerven und dabei so unglaublich gut. „Wake“ ist fesselnd, erschreckend, spannend und schockierend. Gleichzeitig auch authentisch, faszinierend und überzeugend. Bisher konnte mich noch kein*e Autor*in so mit dem kranken Verhalten eines Protagonisten überzeugen. Es war in meinen Augen so authentisch, dass es schon gruselig war. Das Buch zeigt meiner Meinung nach ziemlich gut, war jahrelange Gehirnwäsche mit einem Menschen anrichten kann. Vor allem die Beschreibung von Sam und seine Kapitel konnten mich so überzeugen. Ich glaube, das ist es auch was mich an der Geschichte am meisten fasziniert hat. Hut ab an die Autorin, die wirklich einen unglaublich guten Job gemacht hat. „Wake - Nur was gebrochen ist, kann neu geformt werden“ ist für mich ein Highlight, dass mich nicht mehr losgelassen hat.

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