Buchstabenfestival
Zehn starke Frauen, die aus ihrem Leben erzählen und dabei den Lesenden mitnehmen und faszinieren. Mir haben die kurzen Einblicke in das Leben anderer Frauen gut gefallen. Die vielfältigen Berufe fand ich spannend und interessant. Die Autorin hat wohl bewusst keine "klassischen" Frauenberufe, sondern eher die speziellen und eher seltenen Berufe ausgewählt. Ich war fasziniert von ihrem Willen, ihrem Durchsetzungsvermögen und ihrer Kraft. Sie sind beharrlich, nehmen Niederlagen als Wissenszuwachs an und stehen wieder auf. Sie gehen Umwege und arbeiten in verschiedenen Berufen bis sie dort ankommen, wo sie sich wohlfühlen und für sich und für die Gesellschaft etwas Gutes beitragen können. Aber auch die Beschreibungen der isländischen Natur sorgten für ein leichtes Urlaubsgefühl (wenn man Kälte, Winter & Co. mag) und waren interessant. Ganz nebenbei erfährt man einiges von Island. Die Geschichte, die Politik und die Kultur tauchen in fast jeder Geschichte auf. Beim Lesen fällt auf, dass Island in der Gleichberechtigung viel weiter ist als Deutschland. Auch gibt es in diesem Land eine gelebte Fehlerkultur, d.h. man darf Fehler machen, neu starten und auch etwas ausprobieren. Die Menschen bzw. Unternehmen achten weniger auf Zertifikate, Abschlüsse und Wissensnachweise, sondern gehen bei ihrer Mitarbeiter:innenwahl nach der Teamfähigkeit und wie passt die Person in das bestehende Team. Für mich war es interessantes, informatives und anregendes Buch über starke Frauen in Island.