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nirak

Posted on 28.6.2022

Es bleibt weiter spannend bei Leo Wechsler Eine junge Russin ist verzweifelt auf der Suche nach ihrem Freund Fjodor. Ihr Weg führt sie zu einem Varieté- und Sensationstheater, aber keine Spur von Fjodor ist zu finden. Gleich neben dem Varieté befindet sich das Askanische Gymnasium und hier wurde in einem Geräteschuppen ein Toter gefunden. Dieser Fund ruft einmal mehr Leo Wechsler an den Fundort. Kann er klären, wer der Tote ist und wie er ausgerechnet in den Schuppen eines Gymnasiums gekommen ist? Und was hat die junge Frau mit allem zu tun? In seinem 6. Fall ermittelt Leo Wechsler mit seinem Ermittlerteam nicht nur an einem Gymnasium, sondern auch im Umfeld eines eher ungewöhnlichen Varieté- und Sensationstheaters. Das Theater hat den treffenden Namen „Das Cabaret des Bösen“ bekommen und genau so wird es auch geschildert. Der Besitzer dieses Theaters ist wohl sein bestes Aushängeschild, ist er doch selbst im Krieg schwer verwundet worden und trägt seine Gesichtsverletzungen offen zur Schau. Wirkt es zunächst etwas morbide, die Beschreibungen der Verletzungen zu lesen, passen sie aber doch zu der vorliegenden Geschichte. Einmal mehr zeigt Susanne Goga die Schrecken des Krieges auf und wie die Menschen mit den Folgen leben mussten. Sie hat es geschickt verstanden, diese Umstände in ihre fiktive Krimihandlung um Leo Wechsler einzubinden. Dabei gibt die Autorin interessante Einblicke in die Chirurgie dieser Zeit. Der historisch bekannte Chirurg Jacques Joseph ist hierbei behilflich, die Möglichkeiten der Gesichtschirurgie zu erklären. Als „Nasenjoseph“ hat er sich einen Namen gemacht und vielen Kriegsversehrten ein neues Leben geben können, da er ihnen operativ helfen konnte. Es war spannend zu lesen, welche Möglichkeiten es gab. Die Verbindung zu dem Kriminalfall und somit zu Leo Wechsler ist Susanne Goga gut gelungen. In diesem Fall muss der Kommissar viel Feingefühl beweisen, da er auch die Schüler des Gymnasiums befragen muss. Nicht jedem Vater ist dies angenehm und auch einige Schüler haben etwas zu verbergen. Der Autorin gelingt es gekonnt Spuren zu legen und diese dann so nach und nach zu entschlüsseln. Es hat Spaß gemacht, Leo und seine Mitstreiter bei diesem Fall zu begleiten. Wieder gab es Einblicke in eine Welt der 20-Jahre in Berlin. Der Schauplatz ein ganz anderer als in den Vorgängergeschichten. Wie schon gewohnt, hat die Autorin auch wieder das Privatleben von Leo glaubhaft mit einfließen lassen. Mir gefällt gut, wie sie es versteht, hier den richtigen Weg zu finden und somit nicht die Kriminalgeschichte aus den Augen verliert. Fazit: Auch wenn „Nachts am Askanischen Platz“ bereits der 6. Band dieser Reihe ist, schafft es die Autorin scheinbar mühelos spannende Fälle auferstehen zu lassen. Die Einblicke in diese Zeit waren fesselnd, der Fall rund um den Toten im Schuppen spannend zu lesen. Mir hat auch dieser Teil wieder gut gefallen.

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