chianti
Nachdem Bryce Quinlan im vergangenen Frühjahr Crescent City beschützt und gerettet hat, sollen sie und Hunt Athalar sich nun bedeckt halten. Doch als ein kleiner Junge verschwindet, ziehen seine Kräfte die Aufmerksamkeit vieler gefährlicher Wanen an und auch Hunt und Bryce entschließen sich, ihn zu suchen, auch wenn das bedeutet, in den Fokus der Rebellen zu rücken. "Wenn ein Stern erstrahlt" von Sarah J. Maas ist der zweite Band der Crescent City Reihe, der aus den personalen Erzählperspektiven der Halb-Fae und Sterngeborenen Bryce Quinlan, des Malakhims und Ersten Offiziers der 33. Reichslegion Hunt Athalar, des Kronprinzen der Valbara-Fae Ruhn Danaan, des Meermannes und Leiter des Geheimdienstes der Flusskönigin Tharion Ketos und des Wolf-Gestaltwandlers Ithan Holstrom erzählt wird. Der erste Band der Reihe hat mir richtig gut gefallen, deshalb habe ich mich auch sehr auf diesen zweiten Band gefreut! Allerdings muss ich sagen, dass ich schon lange nicht mehr so froh und erleichtert war, als ich endlich das Ende des Buches erreicht hatte. Mit seinen gut neunhundert Seiten ist das Buch sehr umfangreich, womit ich generell kein Problem habe, wenn es dann wenigstens spannend gewesen wäre. Aber gefühlt ist kaum etwas passiert! Mit Sofie Renast verschwindet eine Agentin der Rebellen und auch ihr jüngerer Bruder Emile ist nicht auffindbar. Die beiden sind die letzten Nachkommen einer sehr seltenen Gestaltwandler-Art und so machen sich viele auf die Suche nach Emile und seinen Kräften. Auch die Ophion-Rebellen suchen nach Emile und schon bald werden auch Bryce und ihre Freunde in die Sache der Rebellen verwickelt, auch wenn Bryce sich bedeckt halten und keine gemeinsame Sache mit den Rebellen machen will. Klingt erst mal vielversprechend, aber besonders von der Suche nach Emile hatte ich mir mehr versprochen, denn diese verlief schon bald im Sande und auch die Auflösung hat mich nicht vom Hocker gehauen. Dafür haben wir wieder ein wenig mehr über Danika Fendyrs Nachforschungen erfahren, die auf ein weltveränderndes Geheimnis gestoßen ist. Ich fand es tatsächlich spannend, dass Bryce auch zwei Jahre nach Danikas Tod immer noch Geheimnisse ihrer besten Freundin aufdeckt, auch wenn es für Bryce bedeutet, dass es viele Seiten an Danika gab, die Bryce nicht kannte. Es gab Stellen, die sich gut lesen ließen, aber auch sehr viele Längen, wo mich die Handlung kaum fesseln konnte und es sich sehr gezogen hat! Ein paar Wendungen konnten mich überraschen, aber ich hatte mir echt deutlich mehr von diesem zweiten Band erhofft. Auch der Ortswechsel am Ende hat mir ehrlich gesagt nicht gut gefallen und ich bin gespannt, wie dieser sich auswirken wird und wie viel Anteil an der Geschichte die Bewohner dieses Ortes im dritten Band bekommen werden. Bryce war mir schon im ersten Band nicht komplett sympathisch. Auch hier war sie mir wieder zu vulgär und auch ein wenig zu überheblich. Sie hat die Stadt gerettet und hasst die Aufmerksamkeit, die ihr nun geschenkt wird, doch sie zögert nicht, um die Privilegien, die sich ihr als Prinzessin der Fae bieten, zu nutzen, allerdings will sie auch unabhängig bleiben, was nicht ganz gepasst hat. Sie ist auch mitfühlend und gerissen, aber es hat mich an einer Stelle doch erschreckt, wie weit Bryce gehen würde, um ihren Willen zu bekommen. Hunts Gedanken drehen sich fast nur noch um Bryce und wie er sie schützen kann, dabei kann diese gut auf sich selbst aufpassen. Ich fand es schade, dass man die beiden fast nur noch im Doppelpack bekommen hat, weil Hunt sich meines Erachtens ein wenig verloren und sich kaum weiterentwickelt hat. Die Liebesgeschichte hat mir im ersten Band schon nicht so gut gefallen, weil ich mir da einen anderen Love-Interest für Bryce gewünscht hätte, und auch im zweiten Band konnte mich die Liebesgeschichte nicht begeistern. Hunt und Bryce sind mir mit der Zeit einfach nur auf die Nerven gegangen. Obwohl sie es langsam angehen wollten, was ich zu Beginn echt überraschend und erfrischend fand, fallen sie schon bald ständig übereinander her. Außerdem fand ich eine Entwicklung einfach unrealistisch, die etwas mit dem Label zu tun hat, das sie ihrer Beziehung geben. Meine Lichtblicke waren da Ruhn Danaan und Ithan Holstrom, denn die beiden mochte ich richtig gerne und hier hatte ich Spaß beim Lesen! Ruhns Liebesgeschichte hat mir jetzt schon besser gefallen als die von Bryce und Hunt und auch Ithans Handlungsstrang verspricht spannend zu werden! Was mir wieder gefehlt hat, war eine Karte, die über Crescent City hinausgeht. Wir dürfen in der Geschichte oft einen Blick über die Stadt hinauswerfen, verlassen diese sogar, da habe ich mir eine Karte, die die Kontinente Valbarra und Pangera zeigt, nicht nur einmal gewünscht. Ich hatte doch Schwierigkeiten, mir die Welt ohne Karte vorzustellen, da ist man mittlerweile doch sehr verwöhnt und es stört mich, dass ich die Welt nach zwei Bänden noch immer nicht richtig vor Augen habe. Fazit: "Crescent City - Wenn ein Stern erstrahlt" ist tatsächlich das schwächste Buch, welches ich bisher von Sarah J. Maas gelesen habe und ich war fast schon froh, als ich das Ende erreicht hatte. Ich bin kein großer Fan von Bryce und Hunt, sodass mich ihre Perspektiven kaum fesseln konnten. Meine Lichtblicke waren Ruhn und Ithan, die ich beide sehr mochte und auch ihre Handlungsstränge haben mir richtig gut gefallen! Die Handlung konnte mich insgesamt kaum mitreißen, auch wenn der Cliffhanger am Ende dafür sorgt, dass ich unbedingt weiterlesen möchte! Und auch eine Karte hat mir gefehlt, weil ich immer noch das Gefühl habe, mir dir Welt nicht richtig vorstellen zu können. Ich hatte mir deutlich mehr versprochen und so vergebe ich schwache drei Kleeblätter!