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Die Jagd auf den Serienkiller Auch das 5. Zusammentreffen mit Clara Vidalis, MacDeath und den anderen Mitgliedern des Berliner LKA 113 hat es wieder in sich. Diese Ermittler kommen nicht bei "normalen" Verbrechen zum Einsatz, sie jagen die ganz Bösen - Psychopaten, Serienkiller - Täter die Unvorstellbares tun. Und Veit Etzold gibt sich auch diesmal redlich Mühe dem Leser diese Verbrechen möglichst plastisch vor Augen zu führen. In Berlin treibt ein Mörder sein Unwesen, der es auf junge Mädchen aber auch auf Prostituierte abgesehen hat. Er mordet nicht nur, er verstümmelt die Leichen auch, verschickt Leichenteile an Angehörige und hinterlässt Botschaften. Damit sind Clara und ihr Team aus Spezialisten gefordert. Neben der Jagd auf den Mörder, dessen Sicht der Leser auch aus der Täterperspektive zu sehen bekommt, spielt auch das Zwischenmenschliche der Ermittler eine große Rolle. Deren Charaktere sind exzellent aufgebaut und wurden über die Reihe auch ständig weiterentwickelt. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf der Beziehung zwischen MacDeath und Clara, wo sich einiges tut. Und auch der typische schwarze Humor, der Sarkasmus in all dem Schrecken - dieses Markenzeichen dieser Bücher - findet sich reichlich, ebenso die Kritik an Regulierungen der Polizeiarbeit, welche eine effektive Ermittlung oft behindert. Etzold lässt nicht nur die in seiner Familie vorhandenen rechtsmedizinischen Kenntnisse in die Handlung einfließen, er spikt die Erzählung auch immer wieder mit Verweisen auf reale Fälle und Anekdoten aus der Geschichte. Das ergibt ein flüssig unterhaltsames und trotzdem hoch spannendes Lesevergnügen - wobei einige Szenen wenig vergnüglich sind und eher die Grenzen des Erträglichen austesten. Einen Makel hat dieses Buch aus meiner Sicht - es hat Längen, resultierend aus unnötigen Wiederholungen. Naja, eher Jammern auf hohem Niveau. Diese Reihe spaltet vom ersten Teil an die Leserschaft, den Einen ist es zu eklig, zu brutal - die Anderen sind begeistert. Ich zähle mich zu den Letzteren. Alle Bücher enthalten abgeschlossene Fälle und man kann sie "stand alone" lesen, ich empfehle jedoch der Reihe zu folgen umso das Zwischenmenschliche Verhalten der Protagonisten richtig zu verorten.