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gletscherwoelfchen

Posted on 25.6.2022

"Du kannst mich alles fragen, was du willst. Solange du mich noch als Person siehst. Als Mann. Und nicht als Testsubjekt, das du auf einen Seziertisch schnallen willst." Als die Medizinstudentin Sina erfährt, was wirklich hinter dem geheimnisvollen Mann steckt, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat, fällt sie aus allen Wolken. Denn Lazar ist ein Vampir - ein blutrünstiges Monster, das im Schatten der Nacht auf sein nächstes Opfer lauert. Sina bekommt am eigenen Leib zu spüren, was dies für sie bedeutet. Dennoch kann sie sich nicht von Lazar losreißen und gerät schon bald zwischen die Fronten einer gefährlichen Jagd... Als großer Fan von guten Vampirromanen ist "All Lovers Lost" schnurstracks auf meine Wunschliste gewandert, sobald ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt habe. Ich war unheimlich gespannt darauf, wie die Thematik rund um die Blutsauger hier umgesetzt wurde und habe sehr gehofft, dass sich diese Geschichte von den gängigen Romanen dieser Art abhebt. Madeleine Puljic hat mich glücklicherweise keineswegs enttäuscht. Die Geschichte rund um Lazar und Sina ist das völlige Gegenteil vom typischen "Twilight"-Abenteuer. Statt einer kitschigen und vorhersehbaren Liebesgeschichte wird der Leser in "All Lovers Lost" in die düstersten Ecken des Vampirdaseins mitgenommen und erlebt hautnah, was es wirklich bedeutet, ein Vampir zu sein. Dabei sorgen vier unterschiedliche Erzählperspektiven für reichlich Abwechslung und völlig neue Blickwinkel während des Lesens. Dabei sind alle Perspektiven so gut miteinander verknüpft, dass nie etwas vorweg genommen wird, sondern bringen - im Gegenteil - zusätzlich Spannung in die Geschichte. Unvorhersehbare Wendungen (sofern man den Klappentext nicht gründlich gelesen hat, denn dieser spoilert leider doch sehr) steigern diese Spannung zusätzlich. Und so konnte ich diese Lektüre kaum aus der Hand legen. Denn sie war völlig anders, als ich zunächst erwartet habe. Mein persönliches Highlight waren die einzelnen Charaktere. Von den Protagonisten bis hin zu Nebenfiguren waren alle sehr gut ausgearbeitet und wirkten unheimlich lebendig. Vor allem bei Sina ist mir positiv aufgefallen, wie sie sich stets weiterentwickelt hat, immer wieder an potentiellen Rückschlägen gewachsen ist. Ich habe es geliebt, mich in die einzelnen Figuren hineinversetzen und gemeinsam mit ihnen mitfiebern zu können. Ich hoffe sehr, dass es einen weiteren Band rund um die Hamburger Vampire geben wird. Das Ende ist zwar in sich abgeschlossen, bietet allerdings noch reichlich Spielraum für eine Fortsetzung. Wer abseits der gängigen Klischees mehr über die Blutsauger erfahren möchte, ist hier genau richtig! 5/5 Sterne

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