marieause
Ich mag ruhige Bücher mit etwas schrulligen Charakteren ja sehr gerne und habe mich sehr auf den Koch aus dem Elsass gefreut. Bekommen habe ich aber ein schwülstiges Buch, bei dem ich mich sehr oft gefragt habe, ob das jetzt wirklich ernstgemeint ist. Wertschätzung gegenüber Nahrungsmitteln ist wichtig, ja, aber ernsthaft so etwas? Ich muss jetzt einfach zitieren, damit man weiß, was ich meine: "Die Möhren erbeben in seinem warmen Atem. Sie wirken ungeduldig. (...). Die Möhren durchfährt ein angenehmes Schaudern. Sie sind gespannt und akzeptieren es gerne, dass Hassan an der Ernte mitwirkt. Robert hat gewusst, dass er auf sie zählen kann." Das ist kein Einzelfall. Dazu kommt, dass die ganze Handlung nur so von Klischees trieft. Der Eigenbrötler, der niemanden als Hilfe an seiner Seite akzeptiert, aber selbstverständlich dann den ebenfalls ausgegrenzten Hassan findet. Und so weiter. Fazit: Schon lange hat ein Buch so einen guten ersten Eindruck auf mich gemacht und mich dann so enttäuscht. Die zwei Sterne sind wohlwollend, es gibt sie für das hübschen Cover und den vielversprechenden Titel.