bluetenzeilen
"Er ist derjenige, den ich in mein Leben lassen will. Dem ich alles von mir zeigen will, weil ich weiß, dass er die Dunkelheit versteht." Inhalt: Fotograf Maverick führt ein Doppelleben: Meistens lichtet er schillernde Hochzeiten ab, manchmal taucht er jedoch unter dem Namen Andy in Skid Row, dem Problembezirk von Los Angeles, ab, um das Leben abseits der schillernden Hollywood-Boulevards zu dokumentieren. Bei seiner Arbeit lernt er Lela kennen, die eigentlich Allegra heißt, ihm ihren wahren Namen jedoch verschweigt. Sie arbeitet neben dem Studium in Skid Row und will mehr über die Menschen dort erfahren. Was sie beide nicht wissen: Während sie sich gemeinsam auf die Suche nach Hoffnung in Zeiten der Dunkelheit machen, haben sie auch in ihrem Leben außerhalb von Skid Row längst Kontakt miteinander. Plötzlich steht Allegra zwischen zwei Männern: dem verschlossenen Andy, unter dessen rauer Schale sich ein großes Herz verbirgt, und dem mysteriösen Maverick, der sie mit seiner geheimnisvollen Art anzieht. Doch mit den Gefühlen wächst auch Allegras Angst, denn sie hat schon einmal einen geliebten Menschen verloren … Meinung: “The Sunrise in your Eyes” zu lesen war, wie die Sterne am Himmel zu beobachten. Es gibt so viele Wege und doch nur ein einziger, der die beiden zusammen führt! Allein das Cover ist wahnsinning hübsch und gefällt mir ehrlicherweise sogar noch ein bisschen besser, als Band eins. Ich liebe die Farben in Kombination mit der Schrift und den goldenen Elementen wirklich sehr. Zudem finde ich, dass die Bücher absolute Highlights in jedem Regal sind und natürlich auch total gut zum Genre passen. Auch wenn sie auf den ersten Blick recht schlicht wirken, gefällt mir genau das daran so unheimlich gut! Darüber hinaus war Kim Leopolds Schreibstil einfühlsam, mitreißend und besonders. Ich bin super schnell in die Welten der beiden abgetaucht und wollte eigentlich gar nicht mehr, dass die Geschichte endete. Durch die beiden Perspektiven konnte ich als Leser zudem direkte in zwei Gedankenwelten abtauchen. Das gefällt mir wirklich richtig gut, weil ich so meistens das Gefühl habe, die Probleme und Handlungsweisen der Charaktere noch intensiver zu spüren. Aber auch den jeweils anderen Protagonisten kann ich so aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen. Dabei fand ich besonders spannend, dass beide Protagonisten ein Doppelleben führen und sich ihre Wege doch immer wieder kreuzen, weil sie im Grunde ein und dieselbe Person sind. Manchmal dachte ich wirklich, dass muss doch irgendwie auffallen, was dann schlussendlich auch passierte, auch wenn sie es viel zu lange geheim hielten. Ich mochte, wie die Autorin die Kontraste der verschiedenen Welten verdeutlicht hat und doch nicht zurückhaltend war. Denn das Leben ist es auch nicht. Sie zeigt, dass es nicht jedem Menschen in Kalifornien gut geht und sehr viele an Armut leiden. Ein fast schon Tabuthema, auf das aufmerksam gemacht wird. Aber auch andere wichtige Aspekte kommen bei diesem Buch keinesfalls zu kurz. Ich konnte als Leser total mitfühlen, ihre Probleme verstehen und besonders nachvollziehen. Allegra war dabei eine starke Protagonistin, die sich für andere einsetzt, andererseits ihren Mut aber auch nicht verliert. Sie strebt nach Unabhängigkeit und bleibt sich selbst treu, auch wenn die Vergangenheit ihr weh getan hat. Immer wieder wird sie zudem von ebendieser eingeholt, doch egal wie sehr sie versucht sich zu wehren, sie kann dieser doch irgendwie nicht entkommen. Trotzdem bleibt Allegra sich selbst treu, was ich sehr bewundernswert fand. Darüber hinaus wird auch die Spannung zwischen ihr und ihren Brüdern besonders in Bezug auf ihren Vater deutlich. Alle möchten sie nur beschützen, dabei merken sie aber nicht, dass sie Allegra mit ihrem Handeln nicht weiterbringen. Auf der anderen Seite war da Maverick, der zurückhaltend wirkte und doch Menschen helfen will. Seine Leidenschaft zur Fotografie war spürbar und ich fand es großartig zu lesen, wie talentiert er wirklich war. Er hat zwei Profile, die sich wie zwei verschiedene Leben für ihn anfühlen. Und doch hatte es Maverick nie leicht in seinem Leben und so viel erfahren müssen, dass es weh tat, auch wenn es leider die Realität entsprach. Ich mochte total, wie Allegra und Maverick sich immer mehr ineinander verliebt haben, ohne es selbst zu spüren. Diese Anziehung war total leicht und trotzdem bedeutete sie mehr, als beide in Worte fassen konnten. Dieses Buch hatte für mich alles, was eine tolle New Adult Geschichte ausmacht. Interessante Charaktere, eine mitreißende Handlung und ein einfühlsamer Schreibstil sorgen dafür, dass man den Roman nicht mehr aus der Hand legen möchte. Eine absolute Empfehlung, weshalb ich schon jetzt sehr gespannt auf den dritten Band bin, in dem Micah endlich seine eigene Geschichte erzählen darf!
