buecher_wuermchen_
Im Jahr 1936 verbringen die drei Freunde Max, Leo und Elsa einen Tag auf dem Jahrmarkt, den die drei nie vergessen werden. Doch schon wenig später bricht die Welt, wie sie die drei Kinder bisher kannten auseinander, denn während Leo und Elsa als Juden mit der neuen Situation zu kämpfen haben, wird Max nach und nach zu einem von Hitlers Anhängern… Ein weiteres Buch, das mich sprachlos zurückgelassen hat. Obwohl es bei weitem nicht so grausam geschrieben ist wie andere Bücher über diese Zeit, wird doch mehr als eindrücklich geschildert, was es zu dieser Zeit hieß, ein Jude zu sein. Der Schreibstil ist einfach gehalten und spiegelt gut das Alter der Protagonisten wider, die noch viel zu jung waren, um das Geschehen in vollem Ausmaß zu verstehen. Während die Welt zu Anfang der Geschichte noch in Ordnung schien, hat sich die Situation von Jahr zu Jahr mehr zugespitzt und aus drei besten Freunden Fremde gemacht, die auf unterschiedlichen Seiten stehen. Besonders bewundernswert fand ich auch die Geschichte von Max, dem zurückhaltenden Jungen, der von seinem Vater und seinem Umfeld in eine Form gepresst wurde, die so gar nicht seinem eigentlichen Wesen entspricht. Sie verdeutlicht gut, wie schleichend dieser Prozess vor sich ging und Menschen zu etwas gemacht hat, das sie nie für möglich gehalten haben. Ein unglaublich gutes Buch, das durch seinen Schreibstil und seine Länge besonders für jüngere Leser sehr zu empfehlen ist, da es uns daran erinnert, wieso wir niemals vergessen dürfen und aus vergangenen Fehlern lernen müssen.