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Ladybug

Posted on 7.6.2022

Gleichstand Seit ihrer Kindheit spielt der Wunschkasten eine große Rolle in Gwendys Leben. Immer wieder muss sie für Mr Farris auf ihn aufpassen, doch diesmal ist ihre Aufgabe unermesslich groß. Der Wunschkasten ist zu mächtig geworden und hat eine immense Zerstörungswut. Doch nicht nur das – er hat auch mächtige Helfer gewonnen. Gwendy muss die Welt retten, doch der Preis dafür könnte hoch sein … Ich gebe zu, der erste Band um Gwendy und den Wunschkasten hat mir am besten gefallen. Dieser letzte Band beinhaltet ein paar Punkte, die mich innerlich aufstöhnen ließen. Vermutlich werden sich viele Leser genau darüber freuen, für mich sind sie leider eher Grund zur Enttäuschung. Auch wenn das typisch für King ist und im Grunde auch die Erklärung für viele offene Fragen ist, hätte ich es mir einfach anders gewünscht. So oft sich King neu erfindet und neue Wege beschreitet, hier kehrt er an einen Punkt zurück, den ich nicht als seinen besten sehe. Doch wie gesagt, die Mehrheit der Fans wird das genau anders sehen. Ansonsten gefällt mir sehr, wie Gwendy immer wieder Kraft und Mut findet, die ihr gestellten Aufgaben zu meistern. Ihre Entwicklung ist nicht selbstverständlich, aber großartig. Das Ende ist gleichzeitig überraschend, als auch vollkommen logisch und in sich stimmig. Im Grunde möchte ich sagen, dass man das am Anfang schon hätte wissen können oder gar müssen, wenn man wie ich alle Bücher Kings gelesen hat und seine Art, seinen Stil und seine Tricks kennt. Dennoch hat er mich völlig überrumpelt und mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Auch das ist typisch King, oder? Das Setting ist hier sehr speziell. Die Querverweise (wovon eben ein paar der Grund meines „Unmutes“ sind) werden King-Fans mehr oder weniger stark auffallen. Ob Neulinge etwas damit anfangen können, bezweifle ich stark. Am Ende des Buches kam mir gar nicht die auffälligste Verbindung in den Sinn, sondern „Erhebung“. Das hat mich dann sogar wieder ein wenig mit der Geschichte versöhnt. Dass King und Chizmar hier auch ein bisschen die Pandemie verarbeiten, finde ich richtig und gut. Trotz allem freue ich mich auf weitere Werke des Autors, der mich so viele Jahre schon mit seinen Büchern begleitet und mal mehr, mal weniger begeistert, der aber immer authentisch ist. Ich gebe vier Sterne.

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