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Furbaby_Mom

Posted on 5.6.2022

Freunde! Ich habe ein neues Jahreshighlight - und krieg mich gerade kaum ein vor Begeisterung. (Auf dem Level von Schnappatmung und Kreisch-Alarm, weil … es ist einfach so, sooooooo gut!!) Hatte der Auftakt der Golden-Hill-Reihe mir schon super gefallen, war ich von Band 2 nun dermaßen überwältigt-geflasht-hingerissen, dass ich am liebsten nach Boulder Creek ziehen möchte. Heute noch. Jetzt denkt ihr vielleicht 'okay, wow, dann muss das Setting in diesem Roman ja wirklich toll gewesen sein'. (For the record: Ja! War es. Untertreibung des Jahrtausends! Es ist das mit Abstand schönste, einladendste Setting, das mir je unter die Augen gekommen ist!) Aber lasst euch gesagt sein: Das war keine nette Rezi-Ausschmückung meinerseits, ich meine das ernst - ich will da hin. Die Autorin wird hoffentlich nachvollziehen können, dass ich nach solch einem mitreißendem Werk nun von ihr erwarte, dass sie uns mitteilt, der Handlungsort sei durchaus real und würde im wahren Leben XY heißen. Damit ich unsere Koffer packen kann. (Könnte es sich z.B. um Boulder, Montana handeln?) Arizona und Ajden, aus deren Perspektiven abwechselnd erzählt wird, sind wundervolle, mega liebenswerte, durch und durch nachvollziehbare Charaktere, die nicht nur unheimlich echt und greifbar wirken, sondern auch eine bemerkenswerte Entwicklung durchleben. Ich konnte mich zu 100% in sie hineinversetzen, ging in ihren Gefühlen und Gedanken auf, und war hin und weg davon, mit wie viel Feingefühl die Autorin ihre Annäherung gestaltet hat. Beide Hauptfiguren müssen traumatische Erlebnisse verarbeiten. Wer mich kennt, weiß: Bei solch einem Plot besteht bei mir immer die Gefahr, dass mich das Gelesene arg mitnimmt, beim Lesen runterzieht und über die Lektüre hinaus deprimiert, sodass ich das Werk im Anschluss hauptsächlich mit dem tragischen Element in Verbindung bringe - alles schon erlebt. Hier ist dies NICHT der Fall, denn Nicole Böhm ist eine grandiose Erzählerin! Ich spürte keine graue Wolke über mir, keinerlei drückende Schwere, sondern vielmehr ein stetig wachsendes Gefühl der Leichtigkeit und Befreiung. Dieser Prozess des langsamen Loslassens ist meisterhaft auf Arizona und Ajden übertragen worden, entfaltet sich nach und nach im Laufe der Handlung - inklusive aller Fortschritte und emotionaler Hindernisse. Nix da mit zwei, drei Sätzchen à la 'Er/Sie fährt zur Ranch, streichelt ein Pferd, und schon geht es ihm/ihr besser'! Und das bringt mich gleich zu meinem nächsten Punkt: die Arbeit mit den Pferden. Prinzipiell bin ich davon überzeugt, dass Tiere uns Menschen immer guttun; für mich gehören sie zum Lebensglück dazu. Ich muss jedoch gestehen, dass ich vor diesem Werk nur eine vage Vorstellung davon hatte, wie eine Pferdetherapie eventuell aussehen könnte. Es war wahnsinnig interessant, mehr über diese besondere Gabe der Pferde und ihr Verhalten zu erfahren, über ihr Training und ihre Wirkung auf die betreffende Person. Für Sadie, Parkers Schwester, ist die Ausbildung zur Pferdetherapeutin eine Herzensangelegenheit. Sie hat nach einem schweren Autounfall einst selbst von solch einer Therapie profitiert und möchte nun anderen Menschen helfen. Ich habe ihre muntere, lebensfrohe Art, ihren Enthusiasmus, ihre quirlige Energie geliebt! Wie ein Wirbelwind fegt sie über die Ranch und letztlich ist es ihr zu verdanken, dass … ach, lest selbst! Ihr werdet es nicht bereuen. Das Wiedersehen mit den mir aus Band 1 vertrauten Figuren habe ich soooo genossen, mochte vor allem die geschwisterliche Dynamik zwischen Parker und Sadie, vergöttere Granny, und musste so schmunzeln darüber, wie süß Clay und Parker miteinander sind! An alle Golden-Hill-Neulinge: Keine Sorge, die Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen, ihr werdet hier von Anfang an den vollen Durchblick haben. Apropos Buchreihe(n) und vertraute Figuren: Aus dem Nachwort der Autorin habe ich herausgelesen, dass es gewisse Charaktere aus ihrer One-Last-Serie sind, die hier einen Gastauftritt feiern (im wahrsten Sinne des Wortes, hehe). Diese Reihe steht schon seit Längerem auf meiner Wunschliste und nun freue ich mich umso mehr darauf! Der Schreibstil der Autorin hat mich umgehauen! An diesem Roman hat einfach ALLES gepasst, bis hin zur Widmung ("Für alle, die Seesterne zurück ins Meer werfen."), hinter der eine bezaubernde Geschichte steckt. Unbedingt lobend erwähnen möchte ich noch, wie angenehm das Thema Nachhaltigkeit in die Geschichte eingeflochten worden ist, nämlich ohne Moralpredigten, sondern vielmehr als selbstverständlicher Way of Life; Ajden isst kein Fleisch (urteilt aber nicht über Leute, die es tun), vermeidet unnötige Flugreisen, und hat sein Leben jenen Menschen gewidmet, die ohne fremde Hilfe nicht überleben würden. Seinen selbstlosen Einsatz in Krisengebieten fand ich unsagbar inspirierend und einfach nur bewundernswert. Davor habe ich den allergrößten Respekt. Kein Wunder, dass Arizona fasziniert von ihm ist. Von ihm geht eine unheimlich beruhigende Alles-wird-gut-Aura aus, die sich auf andere überträgt. Obendrein kann der Mann gut kochen und hat eine Engelsgeduld (Stichwort: Fotomodell)! Nicht nur für Ajden und Arizona (deren Leidenschaft für Fotografie ich teile), sondern auch für mich war der Aufenthalt auf der Golden Hill Ranch eine Offenbarung. Die (leider nur literarische) Zeit dort ließ mich durchatmen, zur Ruhe kommen, erdete mich. Es war Balsam für meine Seele. Ein Zufluchtsort. Paradiesisch schön. Das mag jetzt alles sehr hochtrabend klingen, doch glaubt mir, in einer Zeit, in der die Welt verrückt geworden zu sein scheint (- Kriege, Pandemien und tragische Ereignisse, die die Schlagzeilen dominieren und mir das Herz zerreißen -) braucht jeder von uns einen solchen Ort und solch himmlische Bücher. 𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰ Jede Zeile dieses Romans habe ich geliebt. Ich musste mich zwingen, gaaaanz langsam zu lesen, weil ich so lange wie möglich auf der Golden Hill Ranch bleiben wollte. Riesengroße Liebe für dieses Buch und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!! Und nun entschuldigt mich bitte, ich muss meinen Mann über unseren Umzug nach Montana informieren.

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