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Peanut

Posted on 4.6.2022

Durchgehend herrscht passend zu den Geschehnissen eine bedrückende Stimmung und ich war mir nie sicher, ob der Titel des Buches tatsächlich auf alle Hauptprotagonisten zutreffen wird. Es ist mal schön einen historischen Roman zu haben, der in Paris spielt und einen guten Einblick in das Leben der Bewohner vor und nach der deutschen Besatzungszeit während dem II. Weltkrieg gibt. Vor allem Amelies Motive konnte ich gut nachvollziehen und sie war mir von den drei Freundinnen am sympathischsten. Marie fand ich wegen ihrer rücksichtslosen Art viel zu anstrengend und sie hat mir schlichtweg zu wenig Einsicht gezeigt. Dann gibt es noch Geneviève, die ich bis zum Schluss nicht wirklich einschätzen konnte. Dank dem gut lesbaren Schreibstil fiel es mir leicht der Handlung zu folgen und so hatte ich oftmals während dem Lesen die Zeit vergessen. Ich wollte einfach nur wissen wie es für die einzelnen Menschen ausgeht und ob sie tatsächlich glücklich werden. Schließlich gibt es ein paar Kapitel, die in der Zukunft spielen und die lassen was das betrifft viele Zweifel aufkommen. Die Handlung wird aus der Sicht von verschiedenen Personen erzählt und deshalb bekommt teils sehr tiefe Einblicke in die jeweilige Gefühlswelt. Das hält nicht nur die Spannung oben, sondern zeigt mehr als deutlich wie unterschiedlich die drei Freundinnen sind. Sie gehen komplett anders mit der Situation um und das stellt ihre Freundschaft nicht nur einmal auf die Probe. Das Buch zeigt wie wichtig die Arbeit der Résistance zu der Zeit war und wie wenig man wirklich im Leben braucht. Und vor allem wie wichtig es ist niemals die Hoffnung in schwierigen zu verlieren. Was mir eher weniger gut gefallen hat waren an manchen Stellen die Formulierungen, die mir schlichtweg zu modern wirkten. Zudem hatte ich mich mehrfach während dem Lesen gefragt, wie diejenigen an bestimmte Informationen kamen. Diesbezüglich hätte ich mir definitiv zumindest teilweise detaillierte Beschreibungen gewünscht. Einiges kann man sich herleiten, jedoch hat nun einmal nicht jeder Leser das nötige Hintergrundwissen um die dadurch entstandenen Lücken zu füllen. Ich hätte mir schlichtweg mehr Informationen vor allem über die Arbeit der Résistance gewünscht und wie sehr der Alltag der Frauen verändert wurde. Bildhafte Beschreibungen hätten das alles viel greifbarer und fesselnder gemacht. Fazit: Alles in allem hat mir der historische Roman gut gefallen und hat mich nachdenklich zurück gelassen. Wie wäre ich mit der Situation umgegangen und hätte ich tatsächlich an meinen eigenen Idealen festgehalten oder hätte die zum Beispiel der Liebe wegen aufgegeben?

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