marieause
Wir haben hier eine Kuscheltierexpertin im Haus, die außerdem sehr gerne Kinderkrimis liest. Völlig klar, dass wir Florentine Blix kennenlernen wollte, denn mit der Unterschrift "Tatort der Kuscheltiere" hatte sie uns sofort. Dann noch Spannung, Humor und Abenteuer - auf jeden Fall sind wir dabei! Tja, das mit dem Tatort der Kuscheltiere war eine geniale Marketingidee, mit der wohl alle Kuscheltierfans geködert werden sollten. Sie kommen schon vor, sind aber genau genommen nicht wirklich von Bedeutung. Da hatten wir uns ehrlich gesagt schon etwas mehr erhofft. Überhaupt war das Buch völlig anders als erwartet. Wir dachten, es wäre ein witziger Kinderkrimi. Irgendwie war es das ja auch, aber irgendwie eben auch nicht. Florentine braucht Ordnung, kommt mit anderen Menschen nicht so gut klar (außer ihrer besten Freundin Maja) und mag auch keine Berührungen. Sie ist klug, nimmt aber alles wörtlich. Es wird nicht weiter thematisiert, aber für Erwachsene ist bald klar, dass Florentine eine Form von Autismus hat. Interessanterweise ist das aber für das Lese-Kind völlig unerheblich - Florentine nimmt halt alles wörtlich, na und? Das ist manchmal lustig, aber mehr auch nicht. Super gemacht, Florentines Besonderheit wird gar nicht groß in den Vordergrund gerückt. Zum Krimi: der ist in der Tat sehr (!) abgefahren, wenn man klassische Kinderkrimis mag, wird man hier erstmal überrascht. Florentine ist eben eine Kommissarin für außergewöhnliche Fälle. Für mich war das nichts, das war mir zu wild, ich bin da zu sehr Realistin. Aber auch hier sagte das Kind auf meine mangelnde Begeisterung: "Ich mag abgefahren, ich fand es super." Deshalb auch volle Punktzahl. Auch für die Gestaltung, die Ringbuchoptik und die Illustrationen von Daniela Kohl sind ganz große Klasse. Gut hat uns auch gefallen, dass es hier deutlich mehr Text gibt als bei "Mein-Lotta-Leben. Empfohlen wird das Buch ab zehn Jahren, das passt gut, sollte aber m. E. auch nicht unterschritten werden.