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mabuerele

Posted on 1.6.2022

„...“Ich möchte einen Vermissten melden.“ Eine junge Frau mit rundem Gesicht und runder Brille stand am Tresen im Eingangsbereich der Dienststelle...“ Mit diesen Zeilen beginnt ein spannender Krimi. Erneut führt mich die Autorin in die Provence an die Seite der angehenden Kommissarin Lilou Braque. Für die junge Frau neigt sich ihre Zeit Carprentas dem Ende zu. Auf sie warten dann eine leitende Stellung in Paris. Allerdings verlangt ihr der letzte Fall noch eine Menge ab. Die Schriftstil lässt sich flott lesen. Anfangs scheint es gar keinen Fall zu geben. Lilou glaubt, den Verschwundenen vor wenigen Tagen bei einem Winzer gesehen zu haben. Als sich das als Verwechslung herausstellt, nimmt sie die Ermittlungen auf. Es gilt, zwei Spuren zu verfolgen. Zum einen hat sich der Vermisste von seinem langjährigen Freund getrennt, zum anderen hat er zuletzt ein altes Manuskript übersetzt. Das wurde später mit etlichen anderen Dingen der Apothekerin gestohlen. Die Diebe sind inzwischen in Haft. Gleich zu Beginn macht mich die Autorin mit der Legende von Pré Fantasti bekannt. Das Haus, wo die historische Geschichte spielt, gibt es noch. Es ist mittlerweile eine Ruine. Mit Lilou darf ich mich dort unter anderen auf Spurensuche begeben, denn das Manuskript ist eine Art Tagebuch der ehemaligen Besitzer. Es ist mittels Vigeniere – Chiffre verschlüsselt. Guillaume vom Team der kriminaltechnischen Abteilung macht sich an die Entschlüsselung der Schrift, als das Buch auftaucht. Sehr detailliert werden die Örtlichkeiten beschrieben. „...Das Büro der Apothekerin war ähnlich gewaltig in seinen Ausmaßen wie Madame Forléans selbst. Ein riesiger, wuchtiger Schreibtisch aus schwarzem Holz mit Intarsien aus Perlmutt stand in der Mitte des Raumes...“ Nach und nach erfahre ich auch, was bei der Übersetzung des Manuskripts herausgekommen ist. Diese Teile werden in einer anderen Schriftart hervorgehoben. Lokalkolorit ergibt sich nicht nur aus der Beschreibung von Land und Leuten, sondern auch aus manch einem Rezept der einheimischen Küche. Und natürlich dürfen die Weine der Provence und ihr Geschmack nicht fehlen. Aus dem Nachwort weiß ich, das sie historischen Teile der Geschichte authentisch sind. Lilou ahnt nicht, dass sie die Ermittlungen in Lebensgefahr bringen. Auch in ihrem Privatleben mit Simon gibt es ein paar Turbulenzen. Am Ende aber gibt es nicht nur eine völlig unerwartete und überraschende Aufklärung. Lilous Leben nimmt auch eine andere Wendung als erwartet. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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