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Wordworld

Posted on 1.6.2022

Die Eindrücke Handlung: Als großer Fan von Douglas Adams musste ich "Do not Eat" einfach anfragen, als ich die Novelle in der Verlagsvorschau des Knaur Verlags entdeckt habe. Und genau wie erwartet erzählt Kevin Hearne eine völlig absurde, skurrile, aber dennoch clever konstruierte Geschichte über Alienentführungen, Nahrungskette, Sondenuntersuchungen, unförmige Raumschiffe und Mitgefühl für Hühner. Was interessant beginnt, artet in der letzten Hälfte des dünnen Büchleins jedoch in einen blutigen Kampf zwischen Aliens und Menschen aus. Statt diesem Gemetzel hätte ich lieber noch einen Ausblick darüber erhalten, was nach dem offenen Ende passiert. Schreibstil: Trotz des in meinen Augen eher unglücklichen Verlaufs habe ich die kurze Geschichte in einem Rutsch durchgelesen. Dafür war vor allem der humorvolle Schreibstil des Autors verantwortlich. Teilweise im Stil eines Tagebuchs, teilweise direkt aus der Ich-Perspektive unseres Erzählers Clint, erzählt Kevin Hearne davon, zu was Menschen plötzlich alles fähig sind, wenn überlegene Außerirdische sie schlachten und als Tiefkühlnahrung verwenden möchten. Witzig werden "Do not Eat" aber nur diejenigen finden, die über verspritztes Aliengehirn, nackte Hintern, Pimmelschiffe und schwarzen Humor lachen können. Figuren: Die sechs WissenschaftlerInnen, die zusammen mit fünfzigtausend als Nahrung deklarierten Menschen versuchen, die Aliens davon abzuhalten, die Erde zu kolonialisieren können in diesem Format leider nicht ausführlich vorgestellt werden. Auch die Hauptfigur Clint kann nicht besonders vertieft werden und mehr als sein Drang, fremden Menschen Liebeserklärungen zu machen, um ihnen ihren Tod zu erleichtern und seine Rennradler-Waden erfahren wir nicht über ihn. Da "Do not Eat" aber vor allem durch die kuriose Handlung und den Humor getragen wird, ist das nicht weiter schlimm. Das Zitat: "Großartig! Dann musst du dir ja keine Sorgen mehr machen." "Na ja, ihr habt mich entführt, und ich befinde mich auf einem Schiff voller Aliens, denen man extra sagen muss, dass sie mich nicht essen sollen, wenn sie mich sehen. Das finde ich schon ziemlich besorgniserregend." "Ach Clint. Sei doch nicht albern. Ich kann dir versichern, dass du absolut sicher bist." "Und wenn ich mich weigere?" "Dann muss ich dich leider zu "Nahrung" umetikettieren." Das Urteil: "Do not Eat" ist eine völlig absurde, skurrile, aber dennoch clever konstruierte Science-Fiction-Komödie, die im letzten Drittel leider zu einem Gemetzel ausartet und damit nicht an den Charme eines Douglas Adams anknüpfen kann. Dennoch eine Leseempfehlung an alle Fans von schwarzem Humor und Alien-Splatter!

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