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B. S.

Posted on 30.5.2022

Das etwas andere Stadtporträt- Außergewöhnlicher Sci-Fi- Roman über und mit New York Warnung zu Beginn: Solltest du kein Fan von Trilogien, jugendlicher und derber Sprache, Tentakeln und Sci-Fi-Fantasy sein, dann ist der Roman "Die Wächterinnen von New York" von N. K. Jemisin wohl nichts für dich. All diejenigen, die sich bis jetzt noch nicht haben abschrecken lassen, sollten dem Roman auf jeden Fall eine Chance geben. Sie könnten, genau wie ich eine positive Überraschung erleben. Nun zum Buch: Schon allein das auffallende neon-bunte Buchcover mit New York als Hintergrund ist ein Eyecatcher und verstärkt das Gefühl, dass einem hier ein etwas anderer Fantasy-Roman erwartet. Bestätigt wird der Eindruck, wenn man anfängt zu lesen. In die "Die Wächterinnen von New York" wird die Stadt New York sprichwörtlich lebendig, sie wird sozusagen geboren und manifestiert sich in einer einzigen Person, einem Avatar. Zumindest ist das der Plan. Doch etwas läuft schief und es manifestiert sich nicht nur ein Avatar, sondern gleich fünf, jeder eine Personifikation verschiedener Stadtteile. Nicht genug, dass bei der Geburt von New Yorks etwas schief gegangen ist, müssen die neuen Avatare zusätzlich New York gegen eine böse Macht verteidigen, die die Stadt als Ganzes vernichten will. Klingt wild, ist es auch. Dadurch wurden die Stadtteile mit all ihren Problemen und Besonderheiten lebendig und man lernt New York mit anderen Augen kennen und ebenso halten sie der Gesellschaft den Spiegel vor und helfen, diese besser zu verstehen. Besonders gelungen fand ich die Idee, dass die Stadt bzw. die Stadtteile sich in einer Person manifestiert. Bis auf den Mittelteil, der sich etwas hinzieht und sehr dialoglastig ist, ist das Buch spannend, flüssig und humorvoll geschrieben. Das Ende wirft auf jeden Fall Fragen auf und macht Lust auf mehr. Fazit: "Die Wächterinnen von New York" von N. K. Jemisin ist innovative Fantasy, auf die man sich auf jeden Fall einlassen muss, der Lohn dafür ist ein außergewöhnlicher Liebesbrief an die Stadt, die niemals schläft.

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