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miss_pageturner

Posted on 30.5.2022

Ich muss gestehen, Gemina versauerte ziemlich lange auf meinem SUB. Zuerst war es Opfer meiner Angewohnheit, Bücher, an die ich hohe Erwartungen habe, aufzuheben, um mich länger drauf freuen zu können (wierd, ich weiß), dann als bekannt wurde, dass die Reihe nicht zu Ende übersetzt werden würde, hatte ich Angst vor einem möglichen Cliffhanger. Doch jetzt wo klar ist, dass Obsidio erscheint (Mai 2022), wollte ich natürlich doch wieder Gemina lesen, muss ja up to date sein 😁 Neuer Band, neue Situation Das Forschungsschiff Hypatia ist weiterhin mit den Flüchtlingen von Kerenza IV inklusive Kady und Ezra an Board auf den Weg zur Sprungstation Heimdall, um in die Sicherheit des Kerngebiets der Menschheit zu fliehen. Was sie nicht wissen ist, dass Heimdall bereits selbst angegriffen wurde. In diesem zweiten Band, dessen Rahmenhandlung nun aus einer Gerichtsverhandlung gegen BeiTech besteht, im Rahmen derer das zweite Dossier der Illuminae Akten zu Protokoll gegeben wird, spielen unsere vorherigen Protagonisten Kady und Ezra nur Nebenrollen. Das Autorenduo präsentiert uns stattdessen mit der Sprungstation Heimdall eine neue Kulisse und mit Hanna und Nik neue Protagonisten. Da wir eine komplett neue Ausgangssituation haben, gibt es wieder eine Art Einführungsphase zu Beginn des Buches. Hier muss ich leider auch schon meinen ersten Kritikpunkt nennen, denn diese Phase empfand ich als viel zu lang. Es vergehen ganze hundert Seiten in denen nichts passiert, außer, dass wir als Leser*in Hanna und Nik und ihr Leben auf Heimdall vorgestellt bekommen. Zur selben Zeit war in Illumiane schon eine Kolonie vernichtet, ein Zombievirus ausgebrochen und wurde ein Raumschiff atomarisiert. Irgendwann tauchen die feindlichen Truppen dann auf und ab da wird es im Hinblick auf die Spannung deutlich besser, doch diese ersten hundert Seiten wahren eher müßig. Infiltration von Heimdall Der Mittelteil des Buches gefiel mir am besten. Der Kampf der Protas gegen die Elitesöldner war spannend und wie schon in Band eins halten sich Amy Kaufmann und Jay Kristoff nicht allein mit nur einer Bedrohung auf. Auch hier kommen wieder mehrere Gefahren zusammen, was das abgesehen von einem skrupellosen Kampftrupp noch ist, verrate ich euch aber nicht. Nur so viel wird gesagt, es wird ein bisschen eklig, aber auch weiter spannend. Zum Ende hin wird es dann fast schon etwas zu rasant, sodass in Kombination mit einigen komplexen Ereignissen schon mal Verwirrung aufkommen kann, nach meinem Empfinden hielt sich das aber noch im Rahmen. Was die Protagonisten angeht, so fand ich sie zwar ganz nett, konnte sie aber nicht so ins Herz schließen, wie Kady oder AIDAN. Zum einen lag es daran, dass viele Muster aus Kadys und Ezras Beziehung einfach wiederholt wurden. Gerade bei den Chatgesprächen war es derselbe Ton, dieselbe Art von Humor, den ich leider oft drüber, überzogen und im Hinblick der Situation unangemessen fand, wobei ich sagen muss, dass diese Neckereien und der mitunter anzügliche Humor auch schon bei Illuminae vorhanden war, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es hier noch unpassender und alberner war, aber vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass ich selbst älter geworden bin, das kann ich nicht so genau sagen. Fazit: Das Konzept und die Art die Geschichte zu “erzählen” ist weiterhin großartig und wenn man von einer etwas langen Einführungsphase absieht ist auch die Spannung wieder sehr hoch und lässt die Seiten dahinfliegen. Bei den Charakteren und deren Beziehung wurde mir aber zu sehr das Schema aus Band eins wiederholt, um mich wirklich catchen zu können. Trotzdem ist die Reihe weiterhin gute Unterhaltung und ich will jetzt natürlich auch wissen, was im Finale geschehen wird.

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